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Der Offenbarungseid
Hart
am
Ball
Von Klaus Lükewille
1:1 und 0:0. Nicht gewonnen, nicht verloren - und doch gescheitert. Wieder einmal. Vorzeitig. Das ist bitter, Borussia.
Ausgerechnet die Dortmunder, die ja nun angesichts ihrer ruinösen Finanzpolitik jeden Cent dringend benötigen, sie verspielten viel Geld. Auf den internationalen Ballbühnen gibt es für diesen Verein in der Saison 2005/2006 keinen Zahltag mehr.
»Aus« gegen Olmütz. Raus in Runde zwei. Im UI-Cup. Das ist ein Wettbewerb, den sie vor zwei, drei Jahren in Dortmund noch belächelt haben. Wer da mitkicken musste, der war zu bedauern. Graues Liga-Mittelmaß.
Vereine, die über die Hintertür noch in den UEFA-Cup rutschen wollten, die durften da auflaufen. Dortmund doch nicht. Dortmund gehört in die Champions League.
Der Hochmut vor dem tiefen Sturz. Ansprüche von gestern und die Realität von heute: Borussia, finanziell ohnehin ein Sanierungsfall, leistete jetzt in Tschechien auch noch den sportlichen Offenbarungseid. Gute Vorsätze, schwache Vorstellung, schlechtes Ergebnis.
Wie man nach einer Pleite im UI-Cup anschließend auf dem nationalen Parkett trotzdem ganz groß aufspielen kann, hat Werder Bremen bewiesen. Der 0:4-Packung gegen Pasching folgten im Mai 2004 Meister-Titel und Pokal-Triumph. Allerdings: dass jetzt auch die Dortmunder Borussen 2006 dieses »Doppel« schaffen, ist nicht sehr wahrscheinlich.

Artikel vom 25.07.2005