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Die neuen Gesichter
brauchen noch Farbe

Zuma hat das Zeug zum Publikumsliebling

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). Die Beine schwer, die Köpfe leer - die Fußballprofis des Bundesligisten DSC Arminia Bielefeld zeigten zwei Wochen vor dem Saisonstart die klassische Vorbereitungssymptomatik.

»Wir sind körperlich in einem Zustand, der mehr zum Nordic Walking anregt. Mehr ist jedenfalls nicht drin«, präzisierte Mannschaftskapitän Mathias Hain die Befindlichkeit der neuen Arminia, die auf zahlreichen - und nach dem Ausfall von Petr Gabriel und Rüdiger Kauf - auch ganz zentralen Positionen ein neues Gesicht bekommen hat.
Das merkten die überraschend zahlreich in die SchücoArena gekommenen Fans bereits vor dem Spiel. Sie zeigten sich vor dem Anpfiff keineswegs textsicher, als die neuen Spielernamen gerufen werden sollten. »Mit der Sieben: Nebosja?«, forderte der Stadionsprecher und erhielt ein ziemlich halbgares »Krup-ni-ko-vic« zurück. Der nächste Versuch misslang dann völlig. »David«, hallte es auffordernd aus den Stadionlautstprecher. Doch das »Ko-by-lik« war dann kaum als solches zu erkennen. Ob Aussprache- oder Betonungsprobleme dafür verantwortlich waren, blieb offen. Dem Tschechen, der vielversprechend »beidfüßig« auf der linken Offensivseite agiert, bleibt jedenfalls ein großer Spielraum, um sich in Bielefeld einen Namen zu machen.
Nachdem die Galerie die Namen der altbekannten Arminen gut über die Rampe brachte, entwickelte sich der »Ausrufwettbewerb« bei den drei weiteren Neuen besser. »Wes-ter-mann«, selbst »Kor-zy-nietz« und natürlich »Zuuu-maaa« gingen den Fans schon locker über die Lippen.
Apropos Sibusiso Zuma: Der Südafrikaner deutete an, warum Tainer Thomas von Heesen ihn unbedingt haben wollte. Sein höchst ästethtischer Bewegungsablauf, seine Schnelligkeit und seine Ballfertigkeit machen ihn zu einem potenziellen Publikumsliebling.
Am Samstag lief der Südafrikaner, vor der Pause auf der rechten Außenbahn, später dann hinter der Spitze eingesetzt, aber noch häufig ins Leere. »Er macht viel Alarm, viel Theater, aber nicht nur das, er macht auch viele effektive Dinge«, waren die auffälligen, aber am Samstag noch ergebnislosen Aktivitäten der zuletzt in Kopenhagen aktiven Offensivkraft dem Trainer nicht entgangen.

Artikel vom 25.07.2005