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Unbelohnter Schmerz

Barfuß-Läuferin Svenja Hempelmann ohne Medaille

Von Phillip Gätz
Duisburg (WB). Die Enttäuschung stand ihr ins Gesicht geschrieben - dabei war der Wettkampf an der Regattabahn im Duisburger Wedaupark noch gar nicht beendet.

Doch die Herforderin Svenja Hempelmann, die es versteht gänzlich ohne Ski vom Motorboot gezogen über das Wasser zu donnern, musste sich einer zu starken Konkurrenz beugen. Am Samstag platzte bei den World Games ihr Traum von einer Medaille im Barfuß-Wasserski.
Die 25-Jährige Polizistin sitzt mit ihren Füßen im Wasser an der Regattabahn. An ihr vorbei zieht mit teils mehr als 70 Kilometern pro Stunde die Konkurrenz. Die besten fünf Fahrerinnen der Vorrunde qualifizierten sich für das Trick-Finale. Hempelmann wurde Sechste. »Traurig bin ich nicht, zudem mit einem international stark besetzten Teilnehmerfeld zu rechnen war«, musste die Barfuß-Akrobatin bedingt durch die verpasste Finalteilnahme in der Endabrechnung tüchtig zurückstecken: »Drei Kategorien fließen in die Gesamtwertung ein. Slalom, Springen und Tricks«, hegte Hempelmann anfangs noch Hoffnungen, ein Wörtchen um die zu vergebenen Podiumsplätze mitzureden. »Bei der Quali reichte es im Slalom-Wettbewerb für den dritten Rang, genau wie im Finale«, war hier noch alles in »Butter«.
Die Weitsprung-Qualifikation schloss sie als Zweite ab, ehe Hempelmann im Finale dann mit einem mittels Rampe erreichten Satz von 9,50 Metern ebenfalls auf den 2. Platz sprang. In der Gesamtrechnung rutschte die Dame im Deutschlanddress, die schon mit acht Jahren ihre Liebe zu dem außergewöhnlichen Sport bei Camping-Urlauben an der Weser entdeckte, bedingt durch den verpassten Endlauf im Trickwettbewerb auf Platz 5 ab. »Damit muss ich zufrieden sein, hatte ich schließlich ein Finale weniger«, ist die Athletin keineswegs baden gegangen.
Denn mit deutlich schlechteren Trainingsbedingungen als die Konkurrenz, hat es Svenja Hempelmann nicht gerade leicht, ihre Position in der Elite zu behaupten. »Die meisten Teilnehmer kommen aus Sonnenstaaten wie den USA, Australien oder Neuseeland und verfügen allein so schon über bessere Vorraussetzungen. Zudem der Polizeidienst auch eine einspannende Rolle spielt«, bleibt sie was die Zukunft angeht, weiter optimistisch. »Bei den im September folgenden Europameisterschaften in Italien soll mehr gehen«, lächelt sie und nimmt die malträtierten Füße wieder aus dem Wasser.

Artikel vom 25.07.2005