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»VW-Konzern war schon früh informiert«

ARD erhebt Vorwurf -ÊVW zahlt an Indien


Neu Delhi (dpa). In der VW-Affäre ist die Konzernzentrale nach ARD-Informationen frühzeitig über die Indien-Aktivitäten des inzwischen entlassenen VW/Skoda-Managers Helmuth Schuster informiert gewesen. VW habe bereits seit vergangenem Jahr ein Joint Venture mit der indischen Firma »Vashishta Wahan« für den Bau einer Fabrik in Südindien geplant, berichteten das ARD-Hörfunkstudio Südasien und das ARD-Magazin Monitor gestern. VW habe auch vom Eingang von zwei Millionen Euro indischer Steuergelder für das Projekt auf das »Vashishta Wahan«-Konto gewusst, berichtet die ARD. Die Gelder sollen inzwischen verschwunden sein.
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig und das Landeskriminalamt ermitteln wegen Betrugs und Untreue gegen den Ex-Personalvorstand der VW-Tochter Skoda, Helmuth Schuster und dessen früheren Mitarbeiter Klaus-Joachim Gebauer. Sie prüft dabei mehrere Firmen um Schuster, auf deren Konten Gelder gelangt sein könnten, die VW zugestanden hätten. Am Abend teilte Volkswagen mit, der Konzern werde zwei Millionen Euro an den indischen Bundesstaat Andhra Pradesh zahlen und damit für mutmaßlich illegale Machenschaften Schusters eintreten.
Der im Zuge der VW-Korruptionsaffäre als Gesamtbetriebsratschef zurückgetretene Klaus Volkert hat nun auch in der IG Metall sämtliche Ämter niedergelegt Volkert sei damit nur noch einfaches Gewerkschaftsmitglied, sagte ein IG-Metall-Sprecher.

Artikel vom 22.07.2005