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Mathias Hain -Êdie »1« bei Arminia und den DSC-Fans.

Der Unausfallbare
hält hinten dicht

Der große Arminia-Test: die Torwarte

Von Hans Peter Tipp
Bielefeld (WB). 15 Tage sind es noch bis zum ersten Meisterschaftsspiel des DSC Arminia Bielefeld. Die grundlegenden Vorbereitungen sind abgeschlossen, jetzt beginnt der Feinschliff. Wo steht der ostwestfälische Fußball-Bundesligist vor der neuen Saison? Wo passt es schon, wo hakt es noch in den Mannschaftsteilen? Unser Arminia-Test beginnt heute im Tor.

Der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl ist widerlegt. Wichtig ist im Fußball nicht »was hinten raus kommt«, sondern vielmehr, »was hinten rein geht«. Arminia beherzigte das in der vergangenen Spielzeit ziemlich konsequent: Mit 49 Toren kassierten die Ostwestfalen von allen Anstiegskandidaten die wenigsten Gegentreffer - und blieben drin.
Großen Anteil hatte daran ein Torwart, auf den sich der DSC seit fast vier Jahren verlassen kann - Mathias Hain. In seinen zwei Erstligajahren beim DSC hat er nicht ein einziges Spiel verpasst und sich damit den Ruf des »Unausfallbaren« erworben: Selbst Kreuzbandrisse oder Sprunggelenksverletzungen halten ihn nicht vom Halten ab.
Bei den Fans hat »Matze, der Vorbildliche« Kultstatus erreicht, weil er nie um den heißen Brei herumredet und stets Leistung bringt. Hains Stärken liegen eindeutig auf der Linie. Den Strafraum hat er zudem immer besser im Griff. Auch fußballerisch ist er in der 1. Liga längst angekommen.
In der Vorbereitung wechselt sich Hain mit Dennis Eilhoff ab. Doch an der Hierarchie im Arminiator hat sich im Sommer nichts geändert: Die »1» steht wie eine »1«. »Mathias hat den Vorteil, dass er ein Jahr auf konstant hohem Niveau gespielt hat«, begründet dies Torwarttrainer Thomas Schlieck. Und das hört sich nicht so an, als rechne er damit, dass sich daran etwas ändern könne.
Der ehrgeizige Herausforderer Eilhoff wird seine Spielpraxis wohl weiter in der zweiten Mannschaft sammeln müssen. Für den ehemaligen Jugendnationaltorwart ist das ein schwacher Trost: »Ich bin in die Vorbereitung gegangen, um Bundesliga zu spielen.« Aber als dienstältester Armine im aktuellen Profikader wird Eilhoff natürlich alles geben, um im Notfall bereit zu sein. Eingestellt ist er auf ein Jahr der Entscheidung: »Ich bin 23, und da muss ich natürlich genau prüfen, wo meine Zukunft liegt.«
In den Testpielen ließen Hain und Eilhoff nur zwei Gegentreffer zu, wurden von den unterklassigen Gegnern wie am Mittwoch von Emsdetten 05 (2:0 für Arminia) aber auch nicht auf die Probe gestellt. »Selbstvertrauen muss man sich im Training holen«, sagt Hain, der das offenbar kann. Seine Einschätzung: »Ich denke, wir sind als Mannschaft stärker als im Vorjahr. Mit dem nötigen Glück ist sogar eine bessere Platzierung möglich«, sagt der Keeper.
Sich selber sieht er »drei, vier Wochen weiter« als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres: »Ich fühle mich besser.« Hain führt dies auf kleinere Veränderungen zurück, die Schlieck dem bewährten Ablauf hinzugefügt hat: »Neben der Laufarbeit haben wir mehr Sprünge ins Programm genommen.«
Der dritte Mann hat den dritten Platz: Pascal Formann (22). Er ist neu in der DSC-Torwartschule und weiß, dass er noch viel lernen muss.
Fazit: Auf der Torlinie hat Arminia zwar nicht die namhafteste Besetzung, ist aber absolut erstligatauglich besetzt. STARTKLAR
Lesen Sie in der nächsten Woche die Folgen zwei (Die Abwehr -ÊArminias bestes Stück wird geliftet) und drei (Das defensive Mittelfeld -Êfehlt ohne »Rübe« der Kopf?)

Artikel vom 22.07.2005