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NASA grenzt Fehler ein

Neue Hoffnung: »Discovery« soll am Dienstag starten

Washington (dpa). Die US-Raumfähre »Discovery« soll am Dienstag ins Weltall starten. Die genaue Startzeit sei 10.39 Uhr Ortszeit (16.39 Uhr MESZ), sagte Projektmanager Bill Parsons in Cape Canaveral.
Warten auf den Start: Die »Discovery« steht noch am Boden.

Der Countdown beginne am Samstag. Sollten die technischen Probleme nicht gelöst werden, sei ein Start bis spätestens 4. August möglich.
Wegen eines Fehlers in einem von vier Sensoren am Außentank des Spaceshuttles hatte die NASA - wie berichtet - vor einer Woche die Startvorbereitungen abgebrochen. Nach den Worten von Parsons haben die Techniker die Fehlerquelle inzwischen eingegrenzt. Die Arbeit sei bis zum Start machbar, sagte er. Alle vier Sensoren sollten bis dahin ordnungsgemäß arbeiten.
Die Sensoren befinden sich am Boden des mit supergekühltem Wasserstoff gefüllten, 50 Meter hohen Außentanks. Sie stoppen die Triebwerke, wenn der Wasserstoffvorrat zur Neige geht. Einer der vier Sensoren hatte bei dem Routinetest vor dem am Mittwoch vergangener Woche geplanten Start falsch angezeigt.
NASA-Techniker prüfen jetzt, ob durch den zusätzlichen Einbau einer Heizung am Außentank Störungen in einer elektronischen Datenbox verursacht wurden. Diese leitet die Informationen des Sensors an den Bordcomputer weiter. Da die Heizung unmittelbar vor dem Start abgeschaltet wird, könnte sich das technische Problem von allein erledigen. Mit der Beheizung des Außentanks soll die Eisbildung an der kalten Außenhaut verhindert werden.
Die NASA schließt nicht aus, dass sie um eine Ausnahmegenehmigung ersucht und das Shuttle eventuell auch nur mit drei funktionstüchtigen Sensoren fliegen lässt.
Nach den Worten von Parsons könnte das Spaceshuttle sogar noch am 1. oder 4. August starten. Bislang ging die NASA von einem Zeitrahmen vom 13. bis 31. Juli aus. Aus Sicherheitsgründen müssen die ersten beiden Shuttle-Starts bei Tageslicht erfolgen, damit sie gefilmt werden können.
Seit dem tödlichen Unglück der Raumfähre »Columbia« am 1. Februar 2003 war die Spaceshuttle-Flotte der NASA am Boden geblieben. Die NASA hat in der Zwischenzeit die Sicherheitsstandards für Shuttle-Flüge verbessert.
Unterdessen berichtet die NASA, dass sie die Raumsonde »Deep Impact« nach der erfolgreichen Kometenkollision für eine mögliche Wiederverwendung im Weltall »geparkt« hat. Mit einer Kurskorrektur soll die Sonde in Nähe der Erde bleiben. Durch das kurzzeitige Zünden der Steuerung werde »Deep Impact« Ende Dezember 2007 wieder auf eine Umlaufbahn um die Erde einschwenken. Nach den Worten eines Sprechers bleibt der NASA damit genug Zeit, die Optionen für eine weitere Verwendung der Raumsonde abzuwägen. Entsprechende Vorschläge müssten bei der NASA eingereicht werden. Sie würden dann auf ihren wissenschaftlichen Wert und die Durchführbarkeit geprüft.

Artikel vom 22.07.2005