22.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mini-Motorräder auf
Straßen nicht erlaubt

Lkw-Fahrer übersehen die schnellen Maschinen

Münster (dpa). Gerade mal kniehoch und 30 Kilogramm schwer sind die Mini-Motorräder. Doch für den Straßenverkehr stellen die bis zu 100 Stundenkilometer schnellen Zweiräder eine Gefahr dar.

»Immer mehr dieser so genannten Pocketbikes sind auf den Straßen zu sichten, obwohl sie nicht für den öffentlichen Verkehr zugelassen sind«, sagt der Münsteraner Polizeihauptkommissar Michael Semrau. Allein fünf der »fahrbaren Fun-Geräte«, wie Semrau sie nennt, seien in den vergangenen eineinhalb Monaten in Münster auf öffentlichen Straßen gesichtet worden. Auch bundesweit kämpfe die Polizei mit dem Problem der Mini-Flitzer.
»Ich würd' mein Kind da nicht drauf setzen«, gesteht Semrau. Zu unsicher seien die Minibikes. Auch der Autoclub ADAC hält das Unfallrisiko für extrem hoch. »Es ist Wahnsinn, damit auf öffentlichen Straßen zu fahren«, sagte Sprecher Maximilian Maurer. Schon eine Trennfuge oder Straßenbahnschiene könne einen Sturz auslösen. Von den Autofahrern würden die Miniatur-Rennräder, die in Ostasien und Amerika produziert werden, kaum wahrgenommen. »Lastwagenfahrer übersehen sie«, warnt Maurer.
Minibike-Fahrer riskierten auch, sich finanziell in den Ruin zu treiben: »Die Leute haben keine Versicherung.« Meist über das Internet kaufen junge Kradfans die schnellen Gefährte, die zwischen 300 und 5000 Euro kosten. »Die Pocketbikes gehören zu einer Welle von fahrbaren Untersätzen, die uns überschwemmen wird«, prognostiziert Michael Semrau. Motorisierte Kick-Boards, elektronische Scooter seien ein Trend der »Fun- Generation«. Bald seien so genannte »offraod Go-Karts« auf den Straßen zu sichten.

Artikel vom 22.07.2005