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Kutscherweg
bringt alle
unter einen Hut

Kindergarten wird 20 Jahre alt

Von Mario Berger
Lübbecke (WB). Am 27. August feiert der DRK-Kindergarten am Kutscherweg in Lübbecke sein 20-jähriges Jubiläum. »In dieser Zeit hat unsere Einrichtung immer versucht, den Kleinen fremde Kulturen näher zu bringen«, sagt die Leiterin Britta Göbel. Gerade in dieser Tageseinrichtung mit einem Anteil von 20 ausländischen Kindern und 30 Aussiedlerkindern sei ein Miteinander der Kulturen besonders wichtig.

»Wir arbeiten nach den Grundsätzen des Roten Kreuzes.« Danach stehe die Einrichtung jedem Kind, gleich welcher Nation und Religion, offen. Der tolerante Umgang fördere die Hilfsbereitschaft unter den Kindern. Zudem lernten sie den Umgang mit den eigenen Gefühlen und fänden somit angemessene Wege, sich zu verständigen.
Da wundert es auch nicht, das der Kindergarten besonderen Wert auf eine einheitliche Sprache legt. »Wir achten sehr genau darauf, dass hier deutsch gesprochen wird«, betont Göbel. Speziell bei den ausländischen Kindern werde zu Hause immer noch ausschließlich in der Muttersprache kommuniziert. Neben dem Erlernen der deutschen Sprache wird für die Vorschulkinder auch ein gesonderter Englischkurs angeboten. »Die Kinder können dort Vokabeln lernen, um dann später in der Schule darauf aufzubauen.«
Zur Geschichte der DRK-Tageseinrichtung: Der Grundstein des Gebäudes, in dem sich der Kindergarten befindet, wurde 1968 gelegt. Die Räumlichkeiten dienten früher einem Supermarkt. Auf Grund der hohen Kinderzahlen stellte am 19. Dezember 1984 die Stadt Lübbecke einen Antrag an das Deutsche Rote Kreuz auf Übernahme der Trägerschaft für einen neuen Kindergarten. Am 20. Juni 1985 wurde dieser Trägerschaftsvertrag beschlossen. Nach der Fertigstellung des Kindergartens vermietete die Stadt das Gebäude für einen Zeitraum von vorerst 15 Jahren an das DRK. Die Einrichtung wurde somit vom DRK-Kreisverband Altkreis Lübbecke übernommen.
Am 25. November 1985 wurden dann die Türen zur Zwei-Gruppen-Einrichtung geöffnet. Die Leitung übernahm damals Magdalene Wiegmann. Schon bald reichten die Kindergartenplätze nicht mehr aus, im Dezember 1991 kamen 25 Plätze hinzu. Somit wurden 75 Kinder in drei Gruppen betreut. Seinen Namen »Miteinander« erhielt der Kindergarten dann im September 1997.
Im Januar 1999 stellten die Mitarbeiter fest, dass der Bedarf an Übermittagsplätzen steigt. Aus diesem Grunde wurde eine der vorhandenen Regelkindergartengruppen in eine Tagesstättengruppe umgewandelt. Und im Sommer 2000 wurden vier Schulkinder mit in eine Kindergartengruppe aufgenommen. Zurzeit werden 76 Kinder in der gesamten Einrichtung betreut, davon 26 Tageskinder.
Die Vorbereitungen für die unter dem Motto »Auf den Spuren fremder Kulturen« stehende Jubiläumsfeier am Samstag, 27. August, 14 bis 17 Uhr, laufen bereits auf Hochtouren. Auch die 76 Kinder der Eichhörnchen-, Igel- und Hasengruppe helfen tüchtig mit. Neben dem Parkplatz und dem Außengelände der Einrichtung werden die Räumlichkeiten festlich gestaltet. »Die Gruppenräume werden von den Kindern gerade vorbereitet«, sagt die Leiterin. Als gestalterisches Vorbild dienen auch hier wieder die fernen Länder. Schon beim Eintreten in die Einrichtung fallen den Besucher sofort die eigenhändig gemalten Nationalfahnen auf.
Natürlich wurden die Kinder während der Kindergartenzeit auch schon auf den Jubiläumstag vorbereitet: »Ein großer Teil des Unterrichts steht ganz im Zeichen der Erforschung von fremden Ländern und deren Kulturen. Dazu gehört auch die Berichterstattung aus den von ihnen schon bereisten Urlaubsländern.« Sogar die jeweiligen Trachten und Kleidungsstücke werden von den Kleinen nachgestaltet. Für den Festtag werde sogar exotisch gekocht: »Die Kinder werden Köstlichkeiten aus Frankreich, Ägypten, Russland und Afrika vorbereiten.«

Artikel vom 22.07.2005