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Sorgfältig werden die neuen Schienen zusammengeschweißt, sie müssen enormen Druck aushalten.

Wasser im Gleiskörper
mit Dränage auffangen

moBiel verbaut 1,8 Millionen Euro für neue Schienen

Von Ulrich Hohenhoff
(Text und Fotos)
Brackwede (WB). Bauleiter Dipl. Ing. Volker Quest lobt die Mitarbeiter von moBiel und die der externen Bauunternehmen: »Alle haben schnell, zügig und gut gearbeitet«. In nur zwei Wochen wurden neue Gleise für die Stadtbahnlinie 1 von der Kreuzung Berliner Straße bis zur Jenaer Straße verlegt.

Der erste Bauabschnitt der Schienenerneuerung liegt genau im Fahrplan, ab heute ist die Hauptstraße bis zur Kreuzung Berliner Straße auch für den Individualverkehr wieder frei, die provisorische »Endhaltestelle« Gaswerkstraße wird aufgehoben und die Stadtbahnzüge fahren in Richtung Senne wieder bis »Brackwede Kirche«. Dort ist dann Umsteigehaltestelle für den Schienenersatzverkehr nach Senne. An der Kehre Jenaer Straße wenden die Stadtbahnzüge, rollen dann in Richtung Bielefeld.
Volker Quest freut sich, dass bisher alles wie geplant geklappt hat. »Wir wollten die Hauptstraße ja auch nicht länger als unbedingt nötig sperren, den Anliegern wird ein Stein vom Herzen fallen«. Nötig geworden waren die Gleisbauarbeiten, weil die Schienen größtenteils mehr als 25 Jahre alt und erneuerungsbedürftig waren. Außerdem machten die geologischen Verhältnisse mit einem feuchten Untergrund, die die Gleise unter der Belastung der tonnenschweren Stadtbahnwagen immer wieder absacken ließen, eine grundlegende Sanierung notwendig. moBiel-Pressesprecher Wolfgang König: »Das vom Teutoburger Wald drückende Regenwasser führte zu regelrechten Pumpbewegungen«.
Mit dem neuen Gleisunterbau hat das nun ein Ende. Der Gleiskörper wurde rund einen Meter tief ausgekoffert und mit einer Tragschicht aus Schotter oder Kies verfüllt. Zudem wurde eine Dränage zur Ableitung des Grundwassers mit verlegt. Darauf kommt eine bituminöse Tragschicht, auf der die Gleise fest verschraubt werden. König:» Dieses Verfahren hat sich an anderer Stelle bereits bewährt«. Der jetzt folgende zweite Bauabschnitt reicht bis hinter die Einmündung Rosenhöhe. Bis zum 12. August sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.
Einige technische Daten: Aufgenommen werden 4 000 Quadratmeter Pflaster, 2 000 Meter altes Gleis entfernt und verschrottet, 5 000 Kubikmeter Boden ausgebaggert und entsorgt, 1 500 Meter Dränagen verlegt, 3 300 Tonnen bituminöse Tragschicht und 180 Kubikmeter Betontragschicht eingebaut, 1 750 Meter Rillenschienengleis im Straßenniveau und 250 Meter Vignolschienengleis auf eigenem Bahnkörper verlegt und 2 600 Quadratmeter Gussasphalt zum Wiederherstellen der Straßenoberfläche verbaut.
Im Zuge der Gleisbauarbeiten wird die Stadt zudem die Fahrbahndecken abfräsen und den Straßenbelag erneuern lassen. Eine eigens ausgewiesene Busspur (Linie 82) Richtung Brackweder Zentrum und ein neuer gekennzeichneter Radweg sind »I-Tüpfelchen« der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen. Allein moBiel investiert rund 1,8 Millionen Euro. Pressesprecher Wolfgang König: »Damit haben wir in dem Abschnitt für Jahre Ruhe«.

Artikel vom 21.07.2005