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»Poggenpohl« globale Marke

Küchenhersteller stark im Export

Von Edgar Fels
Herford (WB). Der Herforder Küchenhersteller Poggenpohl hat im ersten Halbjahr 2005 seinen Absatz um elf Prozent gegenüber dem Vorjahr erhöht. Es ist die dritte Steigerung in Folge, teilte das Unternehmen gestern mit. Das Tochterunternehmen des schwedischen Nobia-Konzerns profitiert von einer hohen Exportquote von deutlich über 70 Prozent.

Zum Vergleich: Die durchschnittliche Exportquote der deutschen Küchenmöbelindustrie beträgt 29 Prozent. Die Poggenpohl Möbelwerke GmbH entwickelten sich mit einer Präsenz in mehr als 60 Ländern der Erde zur globalen Marke, heißt es in einer Unternehmensmitteilung.
Zum Nobia-Konzern gehören neben Poggenpohl in Deutschland die Pronorm Einbauküchen GmbH in Vlotho sowie die Optifit Jaka Möbel GmbH in Stemwede-Wehdem. Gemeinsam mit dem österreichischen Küchenproduzenten EWE FM bilden sie bei Nobia die Gruppe »Continental Europa«, für die der Konzern einen Gesamtumsatz von 140 (Vorjahreszeitraum: 108) Millionen Euro ausweist. Der operative Gewinn wird mit umgerechnet 6,7 (6,4) Millionen Euro angegeben. Schätzungen zufolge dürfte der Anteil von Poggenpohl, der in der Bilanz nicht gesondert ausgewiesen wird, bei etwa einem Drittel liegen.
Weltweit beschäftigt Poggenpohl 499 Mitarbeiter (2004: 460), davon 369 in Deutschland. Von den 39 neuen Stellen entstanden 19 in Deutschland. »Wie andere Unternehmen beklagen auch wir die hohen Lohnnebenkosten in Deutschland, freuen uns aber gleichzeitig mit dem internationalen Erfolg der Marke positive Zeichen setzen zu können«, sagt Poggenpohl-Geschäftsführer Elmar Duffner.
Auch Poggenpohl spürt die Kaufzurückhaltung und Zukunftsangst der Verbraucher. Der deutsche Küchenmarkt sank in den ersten vier Monaten dieses Jahres um sechs Prozent.
Zugleich berichteten die Händler, dass die Endverbraucher höhere Ansprüche an die Qualität stellen als früher. Wer sich heute eine neue Küche zulegen möchte, behalte die alte Einrichtung lieber einige Jahre länger und entscheide sich dann für mehr Komfort und luxuriösere Ausstattungen.
»Der Wert der Einzelkommission hat sich erhöht«, bestätigt Duffner diesen Trend. »Die Käufer sind durchaus bereit, Geld auszugeben, auch viel Geld.« Die Preislagen zwischen 5000 und 10000 Euro verlieren Duffner zufolge in Deutschland an Marktanteil, während die luxuriöseren Preislagen über 10000 Euro beim Küchenkauf häufiger geordert werden.
Für eine Poggenpohl-Küche gebe der Verbraucher in der Regel 20000 Euro aus. Von den 4,6 Millionen in Europa jährlich verkauften Küchen (alle Hersteller) kosteten 330000 mehr als 10000 Euro.

Artikel vom 21.07.2005