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Elvis kaufte die
ganze Vorstellung

Vera Tschechowa wird morgen 65

Von Elke Vogel
Berlin (dpa). Zum Geburtstag feiern hat Vera Tschechowa eigentlich keine Zeit. Die Schauspielerin, die morgen 65 Jahre alt wird, steckt in den Vorbereitungen für einen neuen Film.

Ihr neuestes Projekt führt sie in den Iran. Dort wird Vera Tschechowa wie in den vergangenen Jahren so oft hinter der Kamera stehen und als Regisseurin und Autorin einen Dokumentarfilm über die berühmte Filmemacher-Familie Makhmalbaf drehen.
In mehr als 40 Kino-und Fernsehfilmen spielte Vera Tschechowa, die Enkelin der berühmten UFA-Schauspielerin Olga Tschechowa. Anfang der 90er Jahre wechselte der Star aus Filmen wie »Zeit der Empfindsamkeit«, »Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull« und »Krebsstation« die Seiten. Für das Fernsehen porträtierte Tschechowa Persönlichkeiten.
Tschechowa wurde am 22. Juli 1940 als Tochter der Schauspielerin und Film-Managerin Ada Tschechowa und des Arztes Wilhelm Rust in Berlin geboren. Noch während ihrer Ausbildung spielte Tschechowa an der Freien Volksbühne Berlin unter der Regie von Rudolf Noelte und Erwin Piscator.
Ihre erste Filmrolle erhielt Tschechowa 1956 als Heinz Erhardts Tochter in »Witwer mit fünf Töchtern«. In »Noch minderjährig« (1957) spielt sie ein Jahr später die erste Hauptrolle neben Paula Wessely. 1958 war sie in »Der Arzt in Stalingrad« zu sehen Besonders beeindruckend ist sie in der Heinrich-Böll-Verfilmung »Das Brot der frühen Jahre« (1962) als verlassene Frau.
Auch Elvis Presley schwärmte für die glutäugige Schauspielerin mit der Wespentaille. Auf alten Zeitungsfotos sieht man die Beiden gemeinsam über den Starnberger See schippern. Der amerikanische Sänger soll während seines Armeedienstes in Deutschland einmal sogar für 5000 Mark in München eine ganze Abendvorstellung mit der damals 18-Jährigen gekauft haben.
Neben dem Film verfolgte Tschechowa kontinuierlich auch ihre Karriere am Theater weiter: Von 1962 an hatte sie Engagements unter anderem am Deutschen Schauspielhaus Hamburg, bei den Festspielen Bad Hersfeld, am Schauspielhaus Düsseldorf und dem Basler Theater. Ende der 60er Jahre nahm Tschechowa auch immer mehr Fernsehangebote an.

Artikel vom 21.07.2005