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»Michael Ballack ist unverkäuflich«

Petrow für 10 Millionen nach Madrid

Bonn/Wolfsburg (dpa). Michael Ballack wird in der kommenden WM-Saison definitiv für den FC Bayern München spielen - und vermutlich auch darüber hinaus. Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge erklärte den Kapitän der deutschen Nationalmannschaft für »unverkäuflich«.

Ballack bekannte sich in Bonn am ersten Arbeitstag nach seinem Sonderurlaub ebenfalls zum deutschen Fußball-Meister und ließ erkennen, dass er sogar zu einer Vertragsverlängerung tendiert.
Trotz angeblicher Offerten von Manchester United (18 Millionen) und nun sogar Dynamo Moskau, das nach einem Bericht der russischen Zeitung »Nowyje Iswestija« sogar bis zu 40 Millionen Euro für einen Ballack-Transfer zahlen will, schloss Rummenigge einen vorzeitigen Wechsel des Mittelfeldstars kategorisch aus: »Fakt ist: Michael Ballack hat einen Vertrag bis zum 30. Juni 2006 - mindestens. Und wir werden ihn auf keinen Fall gehen lassen. Ich wiederhole: Auf gar keinen Fall«, erklärte der Vorstandsvorsitzende. Für den Bundesliga-Krösus gebe es im Fall Ballack auch keine finanzielle Schmerzgrenze: »Wir werden niemals einen Transfer tätigen, der uns mehr Probleme schafft als dass er Geld bringt«, erläuterte Rummenigge.
Auch für Ballack kommt ein Wechsel vor der WM nicht in Frage. »Ich bin hier - und das nicht umsonst«, sagte der 28-Jährige am Mittwoch in Bonn. Nach der ersten Trainingseinheit, die ihn mit den sechs weiteren Münchner Confed-Cup-Teilnehmern für 45 Minuten zu einem »noch ganz akzeptablen« Waldlauf rund um das Mannschaftshotel am Venusberg führte, bekannte er sich zur Nummer 1 der Bundesliga. »Es ist mein absolutes Ziel, dass ich bis 2006 beim FC Bayern spiele. Es stehen große Aufgaben an, da will ich dabei sein«, sagte er.
Was nach der WM passiert, ist dagegen ungewiss. Aber der Optimismus der Bayern-Führung für eine Vertragsverlängerung scheint begründet. »Ich spiele bei einem Top-Club, das weiß ich zu schätzen«, erklärte Ballack. Er wies zwar ausdrücklich darauf hin, dass er sich wegen der Möglichkeit, im kommenden Sommer ablösefrei wechseln zu können, in einer sehr guten Position befinde. »Ich kann mich nochmal verändern.« Aber im selben Atemzug sagte er auch: »Die Chance, hier zu verlängern, ist eine sehr schöne Möglichkeit.«
Beim VfL Wolfsburg ist dagegen eine wichtige Personal-Entscheidung gefallen: Der Wechsel von Stürmer Martin Petrow für zehn Millionen Euro zu Atletico Madrid bringt dem Fußball-Bundesligaclub zwar die höchste Transfereinnahme in der Vereinsgeschichte, gefährdet aber die sportlichen Ziele der VfL-Führung.
»Das ist ein herber Verlust. So lange wir keinen gleichwertigen Ersatz haben, brauchen wir das Wort UEFA-Cup nicht in den Mund nehmen«, kommentierte Trainer Holger Fach das Ende eines wochenlangen Pokerspiels. Die Transfersumme soll in neue Spieler investiert werden.

Artikel vom 21.07.2005