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Lukrative Höhenjagd

Der Fünf-Meter-Satz von Jelena Isinbajewa


London (dpa). 20 Jahre nach Sergej Bubkas Sechs-Meter- Sprung hat Jelena Isinbajewa mit dem ersten Fünf-Meter-Satz einer Frau Leichtathletik-Geschichte geschrieben und sich den Weltrekord auch dementsprechend versilbern lassen. Für ihren Coup beim Super Grand Prix in London am Freitagabend erhielt die russische Stabhochspringerin offiziell 50 000 Dollar, umgerechnet 42 000 Euro. Hinter den Kulissen sollen aber nochmals mindestens 100 000 Euro extra geflossen sein.
»Sie ist einzigartig und springt Rekorde wie ich früher«, lobte der einstige ukrainische »Sputnik« Bubka, der den Scheck übergab. Isinbajewa stockte die in ihrer Karriere verdienten Preisgelder auf etwa 700 000 Dollar auf und eiferte damit erfolgreich Bubka nach: Der Vorzeigesportler aus Doneszk, Olympiasieger von Seoul, sechsfacher Weltmeister und heute ein Sportfunktionär, hatte seine Bestmarken ebenfalls scheibchenweise verbessert und galt als erster Profi im Ostblock.
»So viel Geld ist das nicht«, wehrte Isinbajewa ab. »Ich muss Steuern bezahlen und meinen Manager und meinen Trainer. Ich habe es getan, weil ich Bubka schlagen will, der 35 Weltrekorde aufgestellt hat. Ich möchte 36 erreichen und ich denke, das ist möglich. Deshalb muss ich es Zentimeter um Zentimeter machen.« Die fünf Meter von London sollen deshalb noch lange nicht ihr letztes »Wort« gewesen. Die Weltrekordlerin: »Eine Höhe von 5,05 Metern traue ich mir zu.«

Artikel vom 25.07.2005