21.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Hohe Hürden in San Patrignano

EM der Springreiter: Ludger Beerbaum erstmals seit 1989 nicht dabei

San Patrignano (dpa). Das Unternehmen Titelverteidigung können die deutschen Springreiter nur mit einigen Handicaps in Angriff nehmen.

Ohne den erfolgreichsten Reiter des vergangenen Jahrzehnts und ohne das derzeit beste Pferd treten sie von heute an bei der Europameisterschaft im italienischen San Patrignano an. Dennoch hält Bundestrainer Kurt Gravemeier die Wiederholung des Sieges von vor zwei Jahren in Donaueschingen für möglich: »Jetzt müssen sich die anderen beweisen und durchsetzen. Das alles sollen keine Ausreden sein. Wir können auch so gewinnen.« Zum ersten Mal seit 1989, als die EM in Rotterdam ausgetragen wurde, tritt eine deutsche Mannschaft bei einem internationalen Championat ohne Ludger Beerbaum (Riesenbeck) an.
Der Vorreiter hat von sich aus auf einen Start verzichtet und dem Bundestrainer so die Last der Entscheidung abgenommen. Mit der verletzten Gladdys und dem formschwachen Goldfever waren Beerbaums Toppferde ausgefallen, den erst neunjährigen Couleur Rubin hielt der zweimalige Einzel- Europameister trotz des sechsten Platzes bei den deutschen Titelkämpfen für zu unerfahren.
Die Teammitglieder Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen), die ohne ihr verletztes und in dieser Saison bisher so erfolgreiches Spitzenpferd Shutterfly anreisen muss, Marcus Ehning (Borken), Marco Kutscher (Riesenbeck) und Christian Ahlmann (Marl) liegen ebenso in den Top Ten der Weltrangliste wie Ersatzmann Otto Becker (Sendenhorst). Wie groß die Dominanz der deutschen Springreiter ist, hatte sich zuletzt bei der EM vor zwei Jahren gezeigt, als Ahlmann, Beerbaum und Ehning nach dem Team-Gold auch noch die drei Einzelmedaillen gewannen.

Artikel vom 21.07.2005