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Extremistenliste gegen den Terror

London plant weltweite Datenbank

London (dpa). Die britische Regierung will mit einer weltweiten Extremistenliste gegen die Terrorgefahr im eigenen Land angehen.Innenminister Charles Clarke plant Datenbank.

Innenminister Charles Clarke kündigte gestern vor dem Unterhaus in London an, eine Datenbank über Personen auf allen Erdteilen zu erstellen, die in Predigten, im Internet oder in Artikeln zum Terrorismus aufstacheln. Diejenigen, die auf dieser Liste stehen, könnten dann nach Prüfung an der Einreise nach Großbritannien gehindert werden. Ausländer, die sich in diesem Sinn äußerten und bereits im Lande seien, könnten ausgewiesen werden.
Im Kampf gegen den Terrorismus sollen nach einem Zeitungsbericht außerdem neue Polizei-Spezialeinheiten zukünftig in ganz Großbritannien muslimische Extremisten aufspüren.
Als eines der Hauptprobleme wurden nach den Selbstmordanschlägen vom 7. Juli in London die mangelnden Kenntnisse über die muslimischen Gemeinden geortet. »Fundiertes Wissen über diese Gemeinschaften im Polizeidienst ist selten«, sagte ein ranghoher Beamter.
Pakistanische Sicherheitskräfte nahmen unterdessen landesweit etwa 200 mutmaßliche muslimische Extremisten fest. »Wir sind gegen jene Elemente vorgegangen, die Hass-Material publizierten, provokante Reden hielten und Militanten Zuflucht boten«, sagte Innenminister Aftab Ahmed Khan Sherpao. Ein »hochrangiger Sicherheitsbeamter« sagte dem britischen Sender BBC, eines der Hauptziele der Razzien sei, mehr über die Hintergründe der Pakistan-Reisen von zwei der Selbstmordattentäter von London im vergangenen Jahr herauszufinden. Die pakistanische Regierung dementierte unterdessen Berichte, wonach einer der Festgenommenen ein britischer Muslim sei, der im Zusammenhang mit den Londoner Anschlägen gesucht würde. Die festgenommene Person seinicht der El-Kaida-Verdächtige.

Artikel vom 21.07.2005