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Kommentare Spezialwahlkampf der Union im Osten

Mit Plakaten gegen die Panik


Oskar Lafontaine und Gregor Gysi werden es mit Genugtuung registrieren: Nachdem beide erst die SPD aus dem Konzept und in die Bredouille gebracht haben, kann nun offensichtlich auch die Union ihre Nervosität nicht mehr verbergen. Was anderes als eine Reaktion auf die stetig steigenden Sympathiewerte der neuen Linkspartei sollte der von CDU und CSU gestern angekündigte Spezialwahlkampf für den Osten Deutschlands sonst sein?
Es ist bezeichnend, dass es den etablierten Parteien nicht gelingt, das Linksbündnis als das zu entlarven, was es ist: eine politische Kraft, die schlicht unbezahlbare Versprechen macht und mit veralteten Rezepten die Probleme von heute lösen und die Herausforderungen von morgen meistern will. Auf regionale Besonderheiten einzugehen, kann keiner Partei zum Nachteil ausgelegt werden. Im Gegenteil: Es darf erwartet und muss deshalb nicht extra formuliert werden.
Wer allerdings glaubt, Lafontaine und Gysi mit speziellen Plakaten und dem Verweis auf Angela Merkels ostdeutsche Herkunft beizukommen, unterschätzt den Gegner, verkennt die Sorgen der Bürger und beweist zu schlechter Letzt auch den mangelnden Glauben an das eigene Programm.Ulrich  Windolph

Artikel vom 21.07.2005