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Klein und
meisterlich

»El Abrazo Partido«


Mit wunderbarem Sinn für Humor und schelmischem Witz erzählt »El Abrazo Partido« eine kraftvolle Familiengeschichte, die zu einem der Publikumslieblinge der Berlinale zählte: Der junge Ariel (Daniel Hendler) fühlt sich in der heruntergekommenen Einkaufspassage in Buenos Aires, in der er zwischen dem Wäscheladen seiner Mutter (Adriana Aizemberg), dem Internet-Shop der liebestollen Rita (Silvina Bosco), dem Scherzartikelgeschäft seines älteren Bruders (Jorge D'Elia) und anderen Urgesteinen aufgewachsen ist, nicht mehr zu Hause. Er will nach Polen, der Heimat seiner jüdischen Großeltern.
Doch plötzlich taucht Ariels verhasster Erzeuger wieder auf, der kurz nach der Geburt seines Sohnes nach Israel durchgebrannt war: Er hatte für sein Land in den Krieg ziehen wollen.
Daniel Burman gelang ein kleines Multi-Kulti-Meisterwerk, das bei der Berlinale zwei Preise erhielt. Mit hinreißender Leichtigkeit und subtiler Komik erzählen die Darsteller vom alltäglichen Überlebenskampf in einem Armenviertel in der Metropole Buenos Aires. Darüber hinaus ist »El Abrazo Partido« (etwa: die verschwundene Umarmung) ein warmherziger Film über die Annäherung zwischen einem Vater und seinem Sohn.

Artikel vom 21.07.2005