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Urlaubsflair auf dem Boulevard

Im Neuen Bahnhofsviertel »brummt« es ordentlich - Lob von den Besuchern


Von Carsten Borgmeier (Text und Fotos)
Bielefeld (WB). Zu Hunderten sitzen sie in den Bars und Restaurants, genießen die lauen Sommerabende unter Palmen. Inmitten von Glitzerfassade und Leuchtreklame schmeckt es beim Mexikaner oder Italiener ebenso wie beim Türken - an Auswahl mangelt es in dem Areal gegenüber dem Hauptbahnhof wahrlich nicht. Ibiza oder Mallorca, Kreta oder Korsika können jetzt nicht schöner sein.
Wenn der Tag sich dem Ende zuneigt, dann erwacht das Neue Bahnhofsviertel zum Leben, das »jüngste Kind« der Stadt gedeiht prächtig. Die anfänglichen Sorgen der Gastronomen sind verflogen, wer nach dem Kinobesuch im »CineMaxx« noch einen Platz auf dem Boulevard erwischt, darf sich getrost als Glückspilz bezeichnen.
»Mit meiner Tochter und einer Freundin war ich gerade im Kino gewesen«, berichtet Jutta Inkmann aus Borgholzhausen, »jetzt wollen wir hier lecker essen, das Angebot ist ja groß genug.« Die 39-jährige Angestellte bringt die Atmosphäre im Neuen Bahnhofsviertel auf den Punkt. »Mir erscheint es so, als ob wir gerade vom Strand kommen, überall Lichter, Palmen, Musik, Stimmung.« Sehr lobend äußert sich Jutta Inkmann zudem über die unproblematische Parkplatzsituation: »Einfach rein ins Parkhaus und ab ins Vergnügen!«
Ein abendlicher Spaziergang zwischen dem Erlebnisbad »Ishara« und dem »CineMaxx« gerät zur Entdeckungstour: Im Friseurgeschäft »Drumhairum« von Meisterin Melanie Knufinke können sich die Kunden noch einen topmodischen, haarigen Trend aufs Haupt setzen lassen, nach einem vielleicht zu üppigen Essen locken die Tanzflächen diverser Discotheken, die heutzutage ja eher als »Clubs« bezeichnet werden. »Disco« ist wohl ebenso »out« wie Dieter Thomas Hecks »Hitparade«, »clubbing« in der »Nachtarena« oder im »Elephant« - das scheint ganz groß angesagt zu sein.
Wer also die Nacht zum Tag machen will, der ist im Neuen Bahnhofsviertel genau richtig, besonders am Wochenende. Den Anliegern ist eines gemein: Sie hoffen innigst auf ein rasches Ende der Bauarbeiten am Gleisnetz der Deutschen Bahn im Bereich des Hauptbahnhofs: Wer zur Zeit aus Richtung »Mövenpick« zum Neuen Viertel spazieren will, muss sich über mehrere Treppen und Bahnsteige kämpfen. Otto Hanhardt zum Beispiel, Inhaber vom edlen »Puccinis«, ist da aber ebenso geduldig wie zuversichtlich, denn die Geschäfte laufen bereits sehr ordentlich.
Von heute an ist das Viertel um eine Attraktion reicher: Am Boulevard 1 eröffnet das »edelweiß« - Bar, Lounge und Restaurant.

Artikel vom 20.07.2005