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Mit Renault feiert Günter Trayser
demnächst seine Silberhochzeit

Bielefelder Kaufmann steht für 50 Jahre Arbeitsleben rund um das Auto

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Der alteingesessene Handwerksbetrieb, der Metallbauer, der weltweit exportiert, das exklusive Fachgeschäft in der City: Der Mittelstand ist Rückgrat der Wirtschaft und Garant für die Zukunft. Das WESTFALEN-BLATT stellt in einer Serie erfolgreiche Mittelständler vor. Heute: Renault Autohaus Trayser.

»Ich bin kein Krawattentyp«, gesteht der Mann im blauen Poloshirt. Die sportliche Note passt zum vertrauensvollen Auftreten von Günter Trayser, den viele Kunden in und um Bielefeld als kompetenten Gesprächspartner nennen, wenn es um das Thema Auto geht. Trayser, gebürtiger Bielefelder, ist in der Branche gewissermaßen ein Urgestein. 50 Jahre Auto, 40 Jahre selbstständig und 24 Jahre Renault können nur ansatzweise dokumentieren, was der gelernte Kaufmann im Laufe seiner beruflichen Tätigkeit mit erlebt hat - den großen Strukturwandel in der Autobranche inklusive Preiskampf, technischer Innovation, Digitalisierung und permanenter Modernisierung bei gleichzeitig wachsenden Kundenwünschen nach Dienstleistung und perfekter Betreuung nahe bei Wohnort oder Arbeitsplatz.
Günter Trayser hat diese Ansprüche immer erfüllt. Die Nachfolge im Betrieb, freut sich der Gründer, hat er in den vergangenen Jahren optimal geklärt. Sohn Timo (31) als Kfz-Betriebswirt, Schwiegersohn Frank Luge als Bankkaufmann, der sich eben im Verkauf qualifizieren lässt sowie Tochter Tina, ebenfalls Bankkauffrau, stehen für das Renault-Autohaus von morgen. Im Renault-Haus von heute verkauft Günter Trayser, wie er zufrieden feststellt, die Hälfte der Neuwagen selbst. Der Mann des Vertrauens ist die wichtigste Bezugsperson, steht für Solidität und bekennt: »Man muss mit den Kunden immer fair umgehen.« Dass er nicht einmal fünf Autos in 25 Jahren hat zurücknehmen müssen, aber alle Kundenwünsche stets erfüllen konnte, erfüllt den begeisterten Hermannsläufer und Hobbytaucher mit berechtigtem Stolz.
Die Kunden kennen den »Senior«, wissen wo sie ihn treffen: Viertel vor sieben mit einer Tasse Tee im Büro, täglich auch mit 65 Jahren. Lebensplanung, steht Trayser, bedeutet für ihn das tägliche Geschäft mit den Kunden, nicht die Skizzierung von Zukunftsplänen. Sprichts und blickt zurück auf die Anfänge: An der Herforder Straße hatte er 1966 eine Tankstelle gepachtet, übernahm zwei Jahre später eine Station an der Schloßhofstraße eine andere BP-Station. Ehefrau Marianne führte die Bücher, Kaufmann Traser den Betrieb, einMeister und zwei Lehrlinge reparierten alle Fabrikate. In den goldenen Zeiten des Automobils mit Inspektionsintervallen von manchmal nur 2500 Kilometern, intensiver Wagenpflege bis zur weißen Nelke in der Vase am Armaturenbrett, gab es viel zu tun.
Umworben war Trayser auch 1981, als er sich beim Bau der eigenen Werkstatt an der Jöllenbecker Straße die Marke gewissermaßen aussuchen konnte. Bis heute fährt Trayser gut mit Renault, wie er rückblickend erzählt. Seit er 1998 die benachbarten Räume von Steinmeier zukaufte, arbeiten 16 Mitarbeiter auf 4000 Quadratmetern für Kunden im ganzen Bielefelder Nordwesten. Seit April sind Timo Trayser und Frank Luge zudem Geschäftsführer des Autohauses Häussler an der Oldentruper Straße. Dass beide Betriebe fast zufällig durch die Stadtbahnlinie 3 direkt verbunden sind, ist für Trayser nur ein Zeichen dafür, wie wichtig Netzwerke für die Zukunft sind. Wohl deshalb kennt sich der Senior auch im weltweiten Netzwerk Internet bestens aus: »Neben Persönlichkeit und Qualifikation ist das Netz unverzichtbar.«

Artikel vom 20.07.2005