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Das Reich der Mitte rückt näher

Wolf R. Ross gibt zeitgenössischer chinesischer Kunst ein Forum

Bielefeld (uj). Kontakte sind unerlässlich, wenn es darum geht, außergewöhnliche Projekte in die Tat umzusetzen. In seinem Bemühen, zeitgenössische chinesische Kunst in Bielefeld zu zeigen, ist Wolf R. Ross, Inhaber der China-Galerie, dank einflussreicher Bekanntschaften nun einen entscheidenden Schritt weiter gekommen.

Bislang betrieb der gelernte Fotograf am Standort Sennestadt einen laut eigener Aussage gut florierenden Handel mit chinesischen Antiquitäten (das WESTFALEN-BLATT berichtete mehrfach). »Die Idee, parallel auch der chinesischen Kunst ein Forum zu geben, war von Anfang an da«, erklärt Ross, der seit 13 Jahren mit einer Chinesin verheiratet ist.
Ein Besuch der »Créateurs du nouveau monde« in Montpellier, der Messe für zeitgenössische chinesische Kunst, brachte nun den Durchbruch. Ross konnte sich nicht nur einen guten Überblick über die Kunstszene Chinas verschaffen, er kam auch mit dem Direktor des Museums für moderne Kunst in Shanghai, Gu Zhen Qin, ins Gespräch. Der Ausstellungsmacher bekundete Interesse und vermittelte den Kontakt zu drei jungen chinesischen Künstlern, die unlängst der China-Galerie einen Besuch abstatteten.
Einer von ihnen, der Fotokünstler Huang Qin Jung, wird nun im September erstmals seine Werke in Sennestadt zeigen. Aus dem Thema macht Wolf R. Ross zwar noch ein großes Geheimnis, verspricht aber einen »echten Knüller«. Weitere Künstler, so Ross, hätten ebenfalls Interesse bekundet, ihre Werk in der China-Galerie zu präsentieren.
Gleichzeitig konnte der Galerist einen Austausch anregen. So wird Karl-Martin Holzhäuser, Professor für Fotografie an der Fachhochschule Bielefeld, im Gegenzug Arbeiten seiner Lichtmalerei in einer privaten Galerie in Shanghai zeigen. »Dieser Kulturaustausch soll der wachsenden Bedeutung Chinas auf wirtschaftlicher Ebene auch im kulturellen Bereich Rechnung tragen«, sagt Ross, der nach Montpellier vollends ins Schwärmen geraten ist: »Es ist überraschend, was die chinesische Kunst an Ideen sowie an Vielfalt in der Umsetzung zu bieten hat.« Wir werden sehen - im September.

Artikel vom 21.07.2005