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Front gegen den Terrorismus

Britische Muslime und Regierung wollen »Ideologie des Bösen« besiegen

Tony Blair: den Terrorismus frontal angehen.

London (dpa). Die Muslime in Großbritannien wollen gemeinsam mit der Regierung in London den Terrorismus »frontal« angehen. Darauf verständigten sich gestern Premierminister Tony Blair und führende Vertreter der etwa 1,6 Millionen Muslime im Land sowie die Vorsitzenden der Oppositionsparteien im Unterhaus. Angesichts der Selbstmordanschläge in London am 7. Juli mit mindestens 56 Toten und etwa 700 Verletzten einigten sie sich auf die Bildung einer gemeinsamen Arbeitsgruppe. Diese müsse »der Ideologie des Bösen entgegentreten und sie besiegen«, sagte Blair.
Muslimische Geistliche auf der britischen Insel haben unterdessen mit einer islamischen Weisung Selbstmordanschläge »streng verboten«. Das Forum britischer Muslime erließ als Reaktion auf die Londoner Attentate eine entsprechende Fatwa, eine für Gläubige verbindliche Vorschrift. In der Fatwa heißt es, der Islam verurteile Gewalt und die Vernichtung unschuldigen Lebens. »Wer keinen Respekt vor dem menschlichen Leben zeigt, ist ein Feind der Menschheit«, heißt es weiter.
Der in der vergangenen Woche festgenommene ägyptische Biochemiker Magdi al-Naschar (33) ist einem Zeitungsbericht zufolge für die britischen Behörden nicht mehr verdächtig, an den Londoner Anschlägen beteiligt gewesen zu sein, zitierte die ägyptische Zeitung »Al-Ahram« Sicherheitskreise.
Die pakistanische Polizei hat 25 mutmaßliche muslimische Extremisten festgenommen. Die Behörden äußerten sich nicht dazu, ob die Festnahmen mit den Anschlägen in London im Zusammenhang stehen.

Artikel vom 20.07.2005