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Haut in die Tasten, zupft an den Saiten, bläst ins Mundstück: Der pensionierte Pädagoge Gustav-Adolf Lent spielt 15 verschiedene Instrumente. Foto: Markus Poch

»Ein echter Entertainer«

Der Ex-Lehrer Gustav-Adolf Lent zu Gast im Erzählcafé


Brackwede/Senne (mp). Schon als Dreijähriger hatte er das Maikäferlied auf den Lippen und krähte es lauthals in den Hof. Heute hält Gustav-Adolf Lent die Friedensgemeinde Senne musikalisch auf Trab und hat viel aus seinem Leben zu berichten. Davon konnten sich auch die Besucher des Brackweder Erzählcafés überzeugen, denen der pensionierte Marktschullehrer und hochaktive Kirchenmusiker einen vergnüglichen Nachmittag bereitete.
Mit der Eurovisionsmelodie, gespielt auf einer Trompete, eröffnet er einen unkonventionellen Vortrag über seinen Werdegang und seine Liebe zur Musik. »Ich mache gerne, was andere Leute nicht machen«, sagt der 61-Jährige, der nach eigenen Angaben 15 Instrumente spielt, darunter Hörner und Trompeten, Klavier, Geige, Gitarre und vieles mehr. Einen Teil seiner Instrumente hatte Lent ins Bartholomäus-Gemeindehaus gebracht, und es fiel ihm leicht, sein Publikum damit zu begeistern. Er spielte zum Mitsingen »Geh aus, mein Herz« mit dem Jagdhorn, »Muss i denn« auf dem Harmonium und hatte spätestens bei »Lili Marleen« in Klavierversionen von Mozart, Schubert und Strauß alle Zuhörer auf seiner Seite.
Gustav-Adolf Lent kommt gebürtig aus Ennepetal an der Ruhr und wuchs mit sieben Geschwistern auf. Sein Vater leitete zunächst ein Waisenhaus mit 140 Kindern, zwischen denen sich der Junior bereits lautstark singend bemerkbar machte. 1953, als sein Vater den »Quellenhof« Bielefeld-Bethel übernahm, spielte Klein-Gustav bereits Geige und wenig später Trompete. »Das Blasen habe ich in der Waschküche gelernt«, erzählt Lent. »Und zwar beim Betheler Posaunengeneral Duwe.« Bald beherrschte er auch Klavier und Orgel und konnte seine Begeisterung für harmonische Klänge auf den Beruf übertragen. Lent wurde Lehrer für Mathematik, Physik und Musik.
Heute, kurz nach der Pensionierung, ist sein Terminkalender so gut gefüllt wie nie. »Bis Weihnachten ist schon alles dicht«, betont Lent. »Ich weiß gar nicht, wann ich noch Urlaub machen soll . . .« Er spielt nach wie vor Orgel in der Senner Friedenskirche (seit stolzen 47 Jahren!), arbeitet im Organistendienst anderer Gemeinden, leitet den Bläserkreis Senne, schreibt Konzertkritiken und gestaltet Unterhaltungsprogramme »Marke Erzählcafé«. Moderator Wilfried Scheele bescheinigte seinem Gastredner dann auch prompt: »Sie sind mehr als ein Musiker oder Lehrer: Sie sind ein echter Entertainer.«
l Am heutigen Montag ist Elke Kobusch Gast im Erzählcafé. »Für Menschen da sein«, sagt die ehemalige Schulleiterin. Beginn im Gemeindehaus der ev. Bartholomäus-Kirchengemeinde am Kirchweg 10 ist um 15 Uhr.

Artikel vom 25.07.2005