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Menschen ohne
Gedächtnis


Zur dramatischen Lage der Staatsfinanzen:
Reinhard Brockmann erinnerte in seinem Kommentar an die Leute mit dem kurzen Gedächtnis. Er vergisst aber die, welche gar kein Gedächtnis mehr haben. Dazu gehören alle, die heute nicht mehr wissen, dass es in den 70er Jahren ein Jahr gegeben hat, in dem die Löhne um 11 Prozent und damit doppelt so hoch, wie die wirtschaftliche Entwicklung es zugelassen hätte, gestiegen sind. Jedes Jahr wurde vielmehr wieder eine Erhöhung ausgehend vom jeweils bestehenden Zustand erstritten.
Den Politikern war das nur recht. Denn sie erhielten ja höhere Steuern, auf welche besonders die Sozialisten angewiesen sind, wenn sie den Bürgern überhaupt etwas bieten wollen. Wenn jetzt nicht alles auf den richtigen Zustand heruntergefahren wird, dann gleicht der freie Markt das durch Stellenabbau in Deutschland aus. Jetzt muss zwar der Staat mit Sparprogrammen anfangen (Reichskanzler Brüning machte es damals mit Kürzungen von 6 Prozent und von 20 Prozent), aber die Sozialversorgung muss auch gekürzt werden. Ist das dann unsozial oder zur Vermeidung eines Konkurses des ganzen Systems doch erforderlich?
MARTIN HAVERKAMP33613 Bielefeld

Artikel vom 21.07.2005