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Geniestreiche deutschen Erfindertums

50 Innovationen, die jeder kennen sollte - Buch informiert über Nützliches aus dem Alltag

Von Edgar Fels
Berlin (WB). Was haben Airbag und Zahnpasta gemeinsam? Was Glühbirne und Telefon? Teebeutel und Plattenspieler? Und alle Gegenstände wiederum miteinander? Es handelt sich um deutsche Erfindungen: Große (Kühlschrank) und kleine (Pille), praktische (Thermoskanne) und revolutionäre (Buchdruck) Geniestreiche der Marke »Made in Germany«.
Die Pille: 1961 führte Schering sie am deutschen Markt ein.
Produktion bei Melitta in Minden: Den Kaffee-Filter erfand Melitta Bentz bereits 1908. Fotos: dpa
Herrlich: Ein frisches Bier schmeckt auch der CDU-Kanzlerkandidatin Angela Merkel. Das reine Bier wurde vor 500 Jahren in Bayern erfunden.

»Deutsche Stars« - so heißt der Titel eines handlichen Büchleins, in dem auf gut 100 Seiten die 50 besten Erfindungen kurz und prägnant, mitunter auch auf vergnügliche Art präsentiert werden, so dass es Spaß macht, das eigene Halbwissen ein wenig aufzufrischen.
Das Auto. Natürlich eine deutsche Erfindung: Karl Benz und Gottlieb Daimler im Jahr 1886. Ihre Zeitgenossen waren skeptisch, das Interesse an der Erfindung eher gering. »Zu laut, zu schnell, zu gefährlich«, urteilten sie. Doch schon in den 20-er Jahren eroberte das Automobil die Welt, erfährt der Leser, der heute Staus und hohe Spritkosten verflucht, nicht aber das Auto an sich.
Das Bier. Natürlich eine bayerische Erfindung: Herzog Wilhelm IV. von Bayern war's im Jahr 1516. Er setzte einen Schlusspunkt unter die bis dato übliche Panscherei mit Ochsengalle, Schlangenkraut und anderen Scheußlichkeiten. Fortan waren Gerste (Malz), Hopfen und Wasser die Zutaten. Das deutsche Reinheitsgebot ist auch im 21. Jahrhundert für alle Welt der Maßstab höchster Bierqualität. Zum Wohl.
Der Computer: Natürlich eine deutsche Erfindung: Conrad Zuse im Jahr 1941. Der Berliner Bauingenieur entwickelt den Z3, weil er es hasste, Mathematikaufgaben zu lösen. Seine Rechenmaschine war der Startpunkt für das digitale Zeitalter. Heute ist ein Leben ohne Computer nicht denkbar. Pro Jahr werden 45 Millionen PCs verkauft.
Die Jeans: Erfunden von einem Deutschen, allerdings in den USA - Levi Strauss im Jahr 1873. Es waren Mienenarbeiter und deren Bedürfnisse nach robusten Hosen, die dieser Erfindung aus dem Baumwollstoff Denim vorausgegangen war. Kupfernieten hielten die Nähte stabil - die Jeans war geboren. Amerikanische Soldaten brachten die Mode im Zweiten Weltkrieg nach Europa.
Mensch ärgere Dich nicht: Josef Schmidt, Vater von drei quengelnden Söhnen, erfand das Brettspiel 1905. Die Kinder waren begeistert, so dass der Vater das große Geschäft witterte. Der Erfolg ließ aber lange auf sich warten. Erst mit dem Ersten Weltkrieg kommt die Vermarktung so richtig in Schwung. »Mensch ärgere Dich nicht« vertreibt verletzten Soldaten die Zeit in den Lazaretten. 1920 stiegen die Verkaufszahlen auf eine Million Stück.
C-Leg: Eine Erfindung neueren Datums aus dem Bereich der Medizintechnik. 1997 hat die Otto Health Care GmbH auf dem Weltkongress der Orthopädie und Reha-Technik eine Neuerung vorgestellt, die gehbehinderten Menschen, die bisher auf eine rein mechanische Beinprothese angewiesen waren, das Leben erleichtern kann. Beim C-Leg handelt es sich um das erste vollständig mikroprozessorgesteuerte Kniegelenk. Es ermöglicht die größtmögliche Annäherung an das natürliche Gehen. Mehr als 11000 Menschen weltweit tragen das C-Leg.
Die Anti-Baby-Pille: Auch diese Erfindung ist ein »Deutscher Star« - einer von vielen aus den unterschiedlichsten Bereichen. »Unternehmen wie Schering haben in Deutschland viele Innovationen hervorgebracht, die unseren Alltag bereichern und die Welt positiv verändern«, sagt Schering-Vorstandsvorsitzender Dr. Hubertus Erlen. »Wir brauchen in Deutschland ein innovationsfreudiges Klima, das Veränderungen als Chance begreift«, fordert Thyssen-Krupp-Vorstandschef Professor Dr. Ekkehard Schulz und fügt hinzu: »Wir brauchen mehr Begeisterung für unsere Leistungen in Forschung und Entwicklung.« Beide Unternehmen unterstützen das Projekt, ebenso wie die Bundesregierung. Regierungssprecher Bela Anda: »Die 'Deutschen Stars' sollen die Bürger nicht nur informieren, sondern vielmehr anspornen, innovativ und mutig zu sein, damit aus Ideen erfolgreiche Produkte 'Made in Germany' werden.«
lDas Taschenbuch »Deutsche Stars - 50 Innovationen, die jeder kennen sollte« wird von der Initiative »Partner für Innovation« herausgegeben. Dahinter steht ein Zusammenschluss aus Unternehmen, Verbänden und Politik. Das Büchlein kann bestellt werden bei der Initiative für Innovation unter der Rufnummer 030-726146-724 oder im Internet
www.innovationen-fuer-deutschland.de/

Artikel vom 19.07.2005