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London-Attentäter
waren in Pakistan

Naschar hatte Kontakt zu Terroristen

London/Islamabad/Kairo (dpa). Drei der vier Selbstmordattentäter von London haben im vergangenen Jahr Pakistan besucht. Magdi al-Naschar hatte Kontakt zu Attentätern.

Einer von ihnen war fünf Tage lag in einer der umstrittenen Koranschulen, in denen Hass gegen Christen und den Westen gepredigt wird. Das bestätigten gestern die Einwanderungsbehörde am Flughafen Karachi und der Sprecher einer Koranschule in Lahore. Unterdessen räumte ein in Kairo festgenommener Biochemiker aus Leeds nach Medienberichten Kontakte zu den Attentätern ein.
Shehzad Tanweer und Mohammad Siddiq Khan seien gemeinsam am 19. November 2004 über Istanbul nach Karachi geflogen, teilten die pakistanischen Behörden mit. Beide seien weiter nach Lahore gereist, wo Tanweer eine Koranschule besucht haben soll. Der dritte Selbstmordattentäter, Haseeb Hussein, flog nach Angaben der Einwanderungsbehörde im Juli 2004 über Saudi-Arabien nach Pakistan. Was sie dort im Einzelnen unternahmen, ist weitgehend unklar.
Ein Sprecher einer Koranschule bei Lahore hatte am Sonntag eingeräumt, dass Tanweer die Schule fünf Tage lang besucht hatte.
Der unter Terrorismusverdacht in Kairo festgenommene 33 Jahre alte Biochemiker Magdi al-Naschar soll unterdessen ausgesagt haben, dass er einem der Attentäter eine Wohnung in Leeds vermittelt habe. Das berichtete die Zeitung »Al Ahram«. Al-Naschar habe im Verhör eingeräumt, dass er einen der Täter in der Moschee der Universität von Leeds kennen gelernt habe. Al-Naschar bekräftigte jedoch. dass er mit den Attentaten selbst nichts zu tun habe. Der promovierte Biochemiker befindet sich seit mehreren Tagen in Kairo in Untersuchungshaft.

Artikel vom 19.07.2005