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Ende des Rauchens zum Schulanfang

Ministeriums-Erlass gilt auch für Lehrer - Schulkonferenz Ausnahmeinstanz

Von Jürgen Rahe (Text und Foto)
Bielefeld (WB). Pünktlich zum Schuljahresstart am kommenden Montag ist Schluss mit dem »blauen Dunst« an Bielefelds Schulen. Ein Erlass des Schulministeriums schreibt ein Rauchverbot für Schüler, aber auch für Lehrer vor. Nur die Schulkonferenzen können Ausnahmen beschließen. Am Max-Planck-Gymnasium hat man sich bereits vor den Sommerferien für den konsequenten Verzicht auf die Glimmstengel ausgesprochen.

»Ich begrüße es sehr, das Max-Planck-Gymnasium zur rauchfreien Schule zu erklären.« Dies sagt Gastronomin Francesca Calamita (37), deren zwölfjährige Tochter Maria das MPG besucht. Und Maria pflichtet ihrer Mutter bei: »Cool, Mama. Mit dem blauen Dunst möchte ich später einmal nichts zu tun haben.«
Ab 16 Jahren hätte Maria nach alter Regelung auf dem Pausenhof eine Zigarette rauchen dürfen. Doch diese Regelung gilt mit Beginn des neuen Schuljahrs 2005/2006 nicht mehr. Nach einer breiten Diskussion in allen Schulmitwirkungsgremien hat sich noch vor den Sommerferien eine deutliche Mehrheit dafür ausgesprochen, die städtische Bildungseinrichtung für Jungen und Mädchen im Bielefelder Westen mit Beginn des neuen Schuljahres am 22. August zur rauchfreien Schule zu erklären.
Im Klartext bedeutet das: Auf dem gesamten Max-Planck-Schulgelände darf nicht mehr zum Glimmstengel gegriffen werden. Und dieses Verbot gilt nicht nur für die Gymnasiasten, sondern auch für die Lehrer. Bislang durften die Pädagogen zudem im Schulgebäude in einem separaten Raum rauchen. Aber damit ist ebenfalls Schluss.
Erfreulich ist, dass es neben den Eltern und Lehrern vor allem die Schüler und Schülerinnen des Max-Planck-Gymnasiums waren, die dem »Raucherschulhof« überwiegend eine klare Absage erteilten.
Natürlich wurde die neue Regelung nicht nur einfach am Schwarzen Brett für jedermann mitgeteilt, sondern im Rahmen einer Auftaktaktion gebührend gefeiert. Im Beisein von Schulleiterin Gisela von Alven sowie den beiden Lehrkräften Sybille Kroos und Maria Bonse gab es rund um die Aktion reichlich aufklärende Informationen sowie ein Kuchen- und Getränkebüfett. Besonders witzig war das Zigarettenpackung-Zielwerfen. Unschwer zu erraten, wo die Packungen landen mussten - natürlich im Mülleimer.
Biologie- und Sportlehrerin Sybille Kroos, die am MPG auch als Fachberaterin für Suchtprävention und Gesundheitsförderung im Einsatz ist, betont: »Es gibt eine Menge Alternativen zum Rauchen. Die Schüler können sich in der Pause zum Beispiel sportlich betätigen. Etwa beim flotten Tischtennisspiel. Und auch das beliebte Kaugummikauen darf in der Pause selbstverständlich beibehalten werden.«
Die MPG-Aktion begrüßte vor Ort ausdrücklich auch Ulrich Möller vom Verein »Bielefelder Drogenberatung«.
Strahlt die Dornbergerin Francesca Calamita: »In meiner Familie wird seit Jahren nicht mehr geraucht. Dafür stehen bei uns viel frische Luft, Sport und gesundes Essen im Vordergrund.«

Artikel vom 18.08.2005