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 Radprofi Jörg Ludewig  MeinTour-Tagebuch


Bonjour! So schmeckt Heimat! Wir sitzen gerade in der Bar unseres Hotels, trinken Café au lait und mampfen dazu Mutters Müsliriegel. Meine Mutter Erika hat ein Spezialrezept und weiß, wie gern ich die Dinger esse. Als sie erfuhr, dass meine Freundin Melanie mich besuchen wird, hat sie schnell »noch ein Blech« gebacken. Noch wichtiger als die Power in diesen Riegeln ist in diesem Moment der moralische Effekt.
Meine Tour 2005 läuft gut - fehlt eigentlich nur das I-Tüpfelchen. Genau dafür habe ich mich auch am Ruhetag ein bisschen geschunden. Ich bin früh raus und trocken geblieben, die Kollegen, die ein bisschen rumgetrödelt haben, haben einen Regenschauer erwischt. Zweieinhalb Stunden habe ich auf dem Rad trainiert - zügig und hart. Denn ich weiß, dass die morgige Etappe noch mal ein echter Prüfstein auf dem Weg nach Paris ist.
Die Dienstag-Etappe wird vom ZDF übertragen. Ich trage wieder einen Transponder, der die Werte meiner Polar-Pulsuhr überträgt, damit die Zuschauer sehen können, wie ich mich quäle - oder gerade mal nicht. Für mich ist jedenfalls die Herzfrequenz ein Messpunkt meiner verbliebenen Fitness. Im Trainingsaufbau ist das unverzichtbar, aber auch hier im Rennen hilft mir dieser Drehzahlmesser, meinen Körper nicht zu überfordern.

Artikel vom 19.07.2005