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Menschen in
unserer Stadt
Karl-Heinz Wöhling
Sportlicher Rentner

Fragt man jemanden, ob er Sport treibe, antwortet der vielleicht: Jogging. Ein anderer sagt: Nordic Walking. Fragt man Karl-Heinz Wöhling, dann fiele die Antwort des 64-Jährigen kürzer aus, wenn er die Sportarten aufzählt, die er nicht ausübt: »Fußball. Ich sehe mir mal ein Spiel der Nationalelf an, aber das war's dann auch.«
Statt dessen: Kanu fahren. »Angefangen habe ich noch im Faltboot.« Karl-Heinz Wöhlings Frau Margrit sah ihn an einer Kiste hantieren und fragte skeptisch: »Das soll mal ein Boot werden?« Na klar, »wir sind die Weser runter, die Ilmenau, die Diemel und den Rhein.«
Oder Inlineskaten. »Ich habe ja nun zwei Enkel, und da hat meine Frau gemeint, wir müssten mit der Zeit gehen«, und so surrt das Ehepaar auf schmalen Rädern über Stock und Stein.
Faustball. Darin sind Karl-Heinz Wöhling und seine vier Mannschaftskameraden schon dreimal Deutscher Meister (der über 60-Jährigen) geworden, einmal auf dem Feld, zweimal in der Halle. »Und beim Deutschen Turnfest in Leipzig 2003 habt ihr den Titel geholt«, erinnert seine Frau, selbst erfolgreiche Prellballerin, den Medaillensammler.
Dann: Skilanglauf. Wo andere müde die Stöcke übern Asphalt schleifen, da jagt Karl-Heinz Wöhling durch die verschneite Bergwelt. Womit wir beim eigentlichen Thema wären: Der sportliche Rentner, der in Sieker an den Hängen des Teuto aufwuchs, ist seit 20 Jahren Mitglied der Bielefelder Sektion des Alpenvereins und bevorzugt für seine ausgedehnten Wanderungen den Spätsommer: »Das ist die schönste Zeit mit bestem und vor allem mit beständigem Wetter.«
Fit muss der Mensch sein. Damit das so bleibt, vor allem aber, weil es großen Spaß macht, bietet der an der Marktstraße 28 residierende Alpenverein (Tel.: 6 58 58) regelmäßig attraktive Wanderungen an, durch den Teuto und Umgebung. Der gelernte Elektrowickler Karl-Heinz Wöhling, der später im Außendienst Pumpen aller Art wartete und einbaute, leitet selbst Gruppen durch die schöne Natur - wenn er gerade nicht seiner Tochter unter die Arme greift, die in Rietberg ein eigenes Geschäft führt.
Haben wir noch eine Sportart vergessen? Ach ja: Tennis. »Meine Vorhand kann sich sehen lassen.« Matthias Meyer zur Heyde

Artikel vom 21.07.2005