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Große Sprünge
zum Goldglück

Trampolin: Dogonadze/Simon vorn

Duisburg (dpa). Trampolin-Olympiasiegerin Anna Dogonadze hat beides erlebt, doch das Urteil der »Königin der Lüfte« fällt eindeutig aus.
Hoch hinaus: Anna Dogonadze und Jessica Simon (r.).Foto: dpa

»Zu zweit kann man die Freude teilen. Das ist viel schöner«, schwärmte die 32 Jahre alte Athletin nach dem World-Games-Sieg im Synchronspringen mit ihrer Partnerin Jessica Simon. 2004 bei Olympia hatte sich Dogonadze mit Gold im Einzel den Traum jeder Sportlerin erfüllt, und doch empfand sie jetzt den Erfolg in der Duisburger Rhein-Ruhr-Halle als »viel intensiver«.
Mit einer perfekten Kür im Finale verzückte das eingespielte Duo aus Bad Kreuznach die 2000 Turn-Fans und sprang von Platz vier nach dem Vorkampf ganz nach vorn. Mit 47,30 Punkten setzte sich das Paar sogar gegen die Russinnen Kolesnikowa/Karawajewa (46,00) und Hammoto/Seto (Japan/45,10) durch. Trotz ihrer großen Erfahrung gestand Dogonadze, »reichlich nervös« gewesen zu sein. Doch dann klappte alles: Landungen und Absprünge, Doppelsaltos und Schrauben in luftiger Höhe: »Im entscheidenden Moment haben wir uns konzentriert.«
Ihre erst 20 Jahre alte Partnerin Simon, die einmal in die Fußstapfen der Olympiasiegerin springen soll, blühte an der Seite von Dogonadze sichtlich auf. Es sei »leicht«, neben so einer erfahrenen Athletin zu springen. »Von ihr schaue ich mir viel ab. Es gibt Sicherheit, einen Teil der Verantwortung an Anna abtreten zu können«, betonte Simon, die sich sozusagen »blind« mit der Nebenfrau versteht: »Wir können uns beim Springen weder sehen noch hören, aber wir haben unsere Sprünge gegenseitig gefühlt.«
Die Spiele von Duisburg sind für Dogonadze wie ein »zweites Olympia«. Zum Karriereabschluss will sie ihre Goldsprünge in Peking 2008 wiederholen. »Da möchte ich auch hin, am liebsten mit Anna«, sagte Simon, die dann aber in der Einzeldisziplin gegen ihre Partnerin antreten müsste. Trotz aller Freude steckt das Duo die Wertigkeiten klar ab: »World Games machen mehr Spaß, aber Olympia ist wichtiger.«

Artikel vom 19.07.2005