16.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

40 Stunden für
einen Standort
mit Zukunft

Zurbrüggen ändert Arbeitszeiten

Von Michael Diekmann
Bielefeld (WB). Christian Zurbrüggen setzt ein Zeichen. »Der Griff ins Portemonnaie der Mitarbeiter tut weh und demotiviert sie nur«, sagt der Chef. Seine Mannschaft arbeitet ab 2006 wieder 40 Wochenstunden, bekommt dafür eine Arbeitsplatzgarantie bis Ende 2008. Resonanz: sehr positiv.

Im Vergleich zu den Mitbewerbern im Lande bietet Zurbrüggen nach eigenen Angaben die besten Arbeitsbedingungen. Davon sind auch die 250 Mitarbeiter in Bielefeld offensichtlich überzeugt, die im Einrichtungszentrum, im modernen Wohnen »Z2« und im Aktionsmarkt »Osca« tätig sind. Der größte Teil der bislang in persönlichen Gesprächen befragten Kollegen ist mit der Lösung einverstanden, wie man sich für den verschärften Wettbewerb rüste und die solide Zukunftssicherung am Standort Bielefeld betreibe.
Bislang hatte es bei Zurbrüggen keine Kürzungen bei Sozialleistungen oder Arbeitsbedingungen gegeben, wurde kein Urlaub gekürzt und kein Weihnachts- und Urlaubsgeld gestrichen. Möglich macht das Modell »40 Stunden«, also mehr Arbeit bei gleichbleibender Bezahlung, die so genannte OT-Regelung, nach der bei dem Einrichtungszentrum jeder Mitarbeiter einen eigenen Vertrag mit dem Arbeitgeber ausgehandelt hat. Voraussetzung für die Rückkehr zur 40-Stunden-Woche ist jetzt die turnusmäßige Kündigung des gegenwärtigen Manteltarifvertrages und Änderung der bisherigen Betriebvereinbarungen.
Das Familienunternehmen Zurbrüggen (1400 Mitarbeiter) betreibt an der Herforder Straße in Bielefeld ein großes Einrichtrungszentrum. Zur Zukunftssicherung gehört, dass der bisherige »Osca«-Standort (vormals Max Bahr) Anfang 2006 in den bisherigen Logistikbereich neben dem »Z2« überführt wird. Die Bahr-Immobilie wurde an die Stadt veräußert. Im Zuge der Zentralisation am Hauptsitz wird im Eingangsbereich des heutigen Abhollagers der neue »Osca« entstehen.

Artikel vom 16.07.2005