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Von »Lagerkoller« keine Spur

Bilanz nach dem Trainingslager: Beim DSC passt schon viel zusammen

Von Werner Jöstingmeyer (Text)
und Stefan Hörttrich (Fotos)
Walchsee (WB). Auf dem Weg in die neue Bundesligasaison haben die Arminen das »Gröbste« überstanden. Elf Tage harte Arbeit im idyllischen österreichischen Ferienörtchen Walchsee ließen erste Erkenntnisse zu. »Wir haben die vielen Abgänge gut kompensiert. »Das Team verdient Vertrauen. Wir sind auf einem guten Weg«, bilanzierte Trainer Thomas von Heesen.

Zufrieden war auch Detlev Dammeier. »Wir sind schon weiter als im Vorjahr. Vieles passt zusammen, was wir uns vor zwölf Monaten noch erarbeiten mussten«, lobte der 36-jährige Routinier auch die neuen Kollegen. »Sie passen ins Konzept und in unsere gute Kameradschaft.« Ähnlich sah es Kapitän Mathias Hain: »Elf Tage unter einem Dach sind eine lange Zeit. Ich bin selbst erstaunt, dass kein Lagerkoller aufkam.« Selbst der neue Sport-Geschäftsführer Reinhard Saftig, der nahezu jede Trainingseinheit beobachtete und hautnah dabei war, sparte nicht mit Komplimenten: »Ich habe während meiner langen Zeit als Trainer sehr viel erlebt. Aber solch eine homogene, disziplinierte und fleißige Truppe findet man sehr selten.«
Dennoch waren alle Beteiligten sehr froh, als sie Samstag Mittag in Salzburg in den »Flieger« nach Hannover stiegen, dass das Trainingslager der Vergangenheit angehörte. Durchatmen und sacken lassen, hieß die Devise. Dazu gestattete ihnen Thomas von Heesen zwei freie Tage. Erst morgen wird die Saisonvorbereitung mit zwei weiteren Übungseinheiten in Bielefeld fortgesetzt.
Co-Trainer Frank Geideck, der weitaus mehr in die praktische Arbeit eingebunden war als vergangenes Jahr unter Uwe Rapolder in Oberstaufen, lobte auch die Fitness des Bielefelder Bundesligisten. Bis auf wenige Ausnahmen habe es kaum muskuläre Probleme gegeben. Das sei ein Indiz dafür, dass die Spieler auch schon zuvor sehr gut gearbeitet hätten.
Trotz der vielen Trainingsstunden kam in den Tiroler Bergen die Eigenwerbung des ostwestfälischen »Underdogs« nicht zu kurz. Ob in den Hotels Seeresidenz/Seehof, oder auf dem Trainingsplatz - die Arminen erwiesen sich in der »FC Bayern-Domäne« als gute Botschafter ihres Vereins. Bereitwillig schrieben sie Autogramme und diskutierten mit den interessierten Zuschauern nach den vier Testspielen, die sie allesamt erfolgreich bestritten. »So macher Feriengast ist mittlerweile zum Arminia-Fan geworden«, versicherte Hotelchefin Elisabeth Münsterer. Auch sie lobte die Bielefelder Disziplin. »Hoffentlich kommt ihr nächsten Jahr als Erstligist wieder. Bei uns seid ihr immer gern gesehen.«
Elf Trainingstage in Österreich - sie wurden oft zur Tortur. Das Ambiente der »Verwöhn-Herbergen« in Walchsee entschädigte aber für die kilometerlangen Läufe und die »Plackerei« auf dem Platz.

Artikel vom 18.07.2005