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Soft-Air-Waffe gehört
nicht in Kinderhand

Ärzte warnen vor schweren Verletzungen


Essen (dpa/lnw). Vor schweren Augenverletzungen durch so genannte Soft-Air-Waffen haben Augenärzte gewarnt. »Es sind ganz erhebliche Verletzungen möglich«, sagte der Augenarzt Georg Gossen in Essen.
Als Spätfolge einer Verletzung könne die Sehkraft massiv abnehmen. Schlimmstenfalls sei auch eine Erblindung möglich. Gossen ist Oberarzt an der Augenklinik des Evangelischen Krankenhauses in Essen-Werden.
Gossen berichtete von dem Fall eines Zehnjährigen, der beim Spielen mit Gleichaltrigen ein Geschoss ins Auge bekommen hatte. Er trug eine Hornhautverletzung und eine Blutung im Vorderauge davon. Zwar habe sich das Auge zehn Tage nach der Verletzung wieder erholt. »Die Spätfolgen lassen sich aber noch nicht abschätzen.« »Solche Waffen sind kein Spielzeug. Sie gehören nicht in Kinderhände«, sagte der Mediziner. Eltern und Lehrer seien gefordert, darüber aufzuklären und zu warnen.
Bei den Waffen werden mehrere Millimeter große Plastikgeschosse durch Druckluft verschossen. Die oft täuschend echt aussehenden Waffen sind frei verkäuflich, die Benutzung in der Öffentlichkeit ist aber verboten. Die Innenministerkonferenz hatte sich vor drei Wochen für ein Verbot solcher Waffen ausgesprochen.
In der Vergangenheit ist es bereits mehrfach zu Zwischenfällen und Verletzungen gekommen. So erlitt Anfang Juni in Herne eine Zwölfjährige durch ein Soft-Air-Geschoss eine blutende Wunde am Hals. Als Tatverdächtige galten fünf Grundschüler.

Artikel vom 18.07.2005