19.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Museum für Spritze und Skalpell

Verein präsentiert Krankehaus-Sammlung erstmals der Öffentlichkeit

Von Burgit Hörttrich (Text)
und Carsten Borgmeier (Fotos)
Bielefeld (WB). Margarethe Gampe hat ein Foto mitgebracht: »Das war 1950 - Schwestern und Helferinnen auf Station in den Städtischen Krankenanstalten.« Sie ist ebenfalls auf dem Bild und wünscht sich, dass die Aufnahme vielleicht eines Tages im geplanten Krankenhausmuseum ausgestellt wird.

Erst einmal muss es ein solches Museum überhaupt geben. Ein erster, zweiter, ja, dritter Schritt ist bereits getan. Schritt drei: In der Capella hospitalis an der Teutoburger Straße wurde eine Ausstellung »Krankenpflege früher« eröffnet. Bis zum 24. August werden ausgewählte Objekte aus der Sammlung gezeigt.
Die Sammlung - und das ist Schritt eins - umfasst bereits 1000 Exponaten, alle inventarisiert und katalogisiert. Die Objekte - Schwesterntrachten und Glycerinspritzen, Verbandsmaterial, Waschschüssel, Wärmflaschen, Katheter, Operationswerkzeuge, historische Fotos - wurde seit 1987 - damals zogen die Städtischen Kliniken in den Neubau - gesammelt. Schritt zwei wurde im vergangenen Jahr getan: Es wurde ein Verein gegründet mit dem Ziel, ein ehrenamtlich geführtes Krankenhausmuseum einzurichten. Bernd Wagner-Lübbeke, stellvertretender Vorsitzender: »Räume gebe es, nämlich die ehemalige MTA-Schule.« Diese Räume sollen in Eigenarbeit hergerichtet werden. dafür benötigt der Verein aber noch tatkräftige Unterstützer: Menschen mit handwerklichem Geschick, solche, die Freude am Aufbau eines Museums haben, die sich mit der Geschichte der Pflege und der Medizin beschäftigen möchten und sich engagieren wollen - zum Beispiel bei der Vorbereitung von Ausstellungen.
Mit der Ausstellung, die jetzt eröffnet wurde, trete man, so Wagner-Lübbeke, zum ersten Mal in die Öffentlichkeit. Vereinsvorsitzender Claus-Henning Ammann ergänzt: »Auch das Klinikum selbst ist Mitglied, bezeugt so das große Interesse am Erhalt und an der Präsentation der Sammlung.« Gezeigt werden soll die Krankenpflege früher - über das Bielefelder Hospital hinaus. Bernd Wagner-Lübbeke ist froh darüber, dass die künftigen Museums-Exponate erhalten geblieben sind: »Das haben wir den Mitarbeitern zu verdanken.«
Geöffnet ist die Ausstellung in der Capella hospitalis dienstags bis sonntags von 15 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung, Tel 4178622.

Artikel vom 19.07.2005