16.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Menschen in
unserer Stadt
Katja Langhammer
Praktikantin

»Das Abitur an einem normalen Gymnasium hätte mir nicht gereicht«, sagt Katja Langhammer selbstbewusst. Die Berichte einer Lehrerin an ihrer einstigen Schule über das Oberstufenkolleg hatten die damalige Elftklässlerin nach eigenen Schilderungen so beeindruckt, dass sie mit gerade 17 Jahren den wohl wichtigsten Veränderungsprozess in ihrem Leben einleitete. Das war 1997. Seitdem ist Katja Langhammer aus Elsterwerda Bielefelderin und fühlt sich am Teutoburger Wald sehr wohl. Zu landschaftlicher Schönheit und großem Freundeskreis kommt der große Fortschritt, den die ehrgeizige Studentin seither auf ihrer Karriereleiter geschafft hat.
Jede sich bietende Möglichkeit, neue berufliche Perspektiven kennenzulernen, nimmt die Wellensiekerin prompt an. So wie das Praktikum, das sie gegenwärtig im Presseamt der Stadt Bielefeld absolviert. Vier Wochen mit Pressetexten, Recherchen, Telefonaten und Auskünften sind eine Facette mehr für die Studentin, die im neunten Semester ihres Hauptfaches Germanistik kurz vor den Prüfungen steht.
Spätere Berufswünsche möchte sich Katja Langhammer in der Öffentlichkeitsarbeit erfüllen. Im Nebenfach hat sie deshalb neben Literaturwissenschaften auch Texttechnologie belegt, eine Mischung aus Sprachbearbeitung am Computer und inhaltlicher Ergänzung. Viel Zeit für Hobbys hat Katja Langhammer nicht, die wie viele ihrer Freundinnen neben dem Studium ihren Lebensunterhalt mit Jobs wie dem Kellnern in einem Pizzalokal aufbessert.
Im Hinblick auf die deutsche Einheit, die sie als zehnjährige Schülerin bewusst miterlebte, weil sie plötzlich auch die Fremdsprache Englisch wählen konnte, gehört Katja Langhammer zu einer Generation mit bewegter Biografie. »Von meinem Jahrgang sind nur noch wenige in Elsterwerda geblieben«, erzählt sie. Die meisten Gleichaltrigen haben die landschaftlich reizvolle, aber strukturell schwache Kleinstadt mit 10 000 Einwohnen verlassen. Vater und Mutter, Renate und Wolfgang Langhammer, freuen sich ebenso wie ihr jüngerer Bruder Stefan über ihre Besuche in der alten Heimat: »Die führen dort bereits in dritter Generation ein kleines Handwerksunternehmen.« Michael Diekmann

Artikel vom 16.07.2005