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Spürhund Sam
sieht mit der Nase

Halbzeit bei den Ferienspielen


Schildesche (uj). Den Bremstest als Beifahrer im schlitternden Auto sowie den Aufpralltest bei zehn Km/h im Gurtschlitten haben Hendrik Strakeljahn (10) und Tobias Illner (10) schon hinter sich. Jetzt warten sie gespannt darauf, dass die Kommissare der Polizeidiensthundestaffel Bielefeld mit ihrer Vorführung beginnen.
An aufregenden Abenteuern und Mitmachaktionen mangelte es den 100 Ferienkindern gestern nicht. Zur Halbzeit der Ferienspiele in der Jugendverkehrsschule Apfelstraße stand ein Familientag auf dem Programm, bei dem das Thema Verkehrssicherheit traditionsgemäß im Vordergrund stand.
»Der Anhalteweg eines Autos setzt sich aus Reaktionsweg und Bremsweg zusammen«, weiß Hendrik aufzusagen und Tobias hat gelernt: »Bei einer Geschwindigkeit von 50 Km/h braucht das Auto 26 Meter, bis es steht.« Welcher Autofahrer wüsste schon so genau, wie sich der Anhalteweg berechnet. Aber die anschauliche Demonstration des ADAC setzte gezielt auf »learning by doing«, was den Kids erlaubte, reale Verkehrssituationen handlungsorientiert zu erleben.
Neben einer Hüpfburg sowie diversen Spiel- und Bastelaktionen, Seh- und Reaktionstest, BVO-Busschule, THW-Kletteraktion und besagtem Gurtschlitten gehörte die Vorführung der Hundestaffel zweifelsohne zu den Höhepunkten des Vormittags. Rauschgiftspürhund Sam war der Applaus der Kinder- und Elternschar sicher, als er nacheinander ein im Rasen vergrabenes Päckchen Heroin und Haschisch zutage förderte. »Der sieht nämlich mit seiner Nase«, erläuterte Kommissar Matthias Bollrath, der anschließend in die Rolle des Rauschgiftdealers schlüpfte und von Sam in die Mangel genommen wurde. In dem Moment hätte man nicht mit ihm tauschen wollen.
Die von der evangelischen Jugendarbeit in Kooperation mit der Jugendverkehrsschule (JVS) durchgeführten Ferienspiele bieten eine Menge Spiel und Spaß. Ausflüge, Städtespiele, Tausch- und Geländespiele sowie die große, von Polizeimotorrädern begleitete Fahrrad-Tour sorgen während der zwei Wochen für Abenteuer und Abwechslung. »Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer wäre das alles nicht möglich«, unterstreichen Lothar Prüßner (JVS) und Heiner Wöhning (ev. Jugendarbeit). Gut 20 Ehrenamtliche sind im Einsatz.
Seit nunmehr 19 Jahren erfreuen sich die Schilsker Ferienspiele großer Beliebtheit. »Wir waren einen Tag nach Anmeldebeginn schon ausgebucht«, erklärt Heiner Wöhning. Glücklich, wer das Abenteuer noch vor sich hat: Am 25. Juli beginnt die zweite Staffel.

Artikel vom 16.07.2005