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Fahrer ist die Visitenkarte des Unternehmens

Neue zweijährige Ausbildung zum »Servicefahrer«Ê-ÊBei Bofrost sind noch Lehrstellen frei -ÊNachfrage steigt

Von Bernhard Hertlein
Porta Westfalica (WB). »Dieser Beruf passt genau auf unsere Bedürfnisse«, sagt Wolfgang Borchert. Vom 1. August an können Betriebe junge Leute in zwei Jahren zu »Servicefahrern« ausbilden.

Bofrost-Kunden sollen wissen: »Mein« Fahrer kommt stets zur gleichen Zeit. Er ist freundlich und er kennt meine Vorlieben für bestimmte Tiefkühlkost.
Damit dies so ist, hat der Gesetzgeber ein neues Berufsbild kreiert. Swen Binner, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostwestfalen zu Bielefeld: »Der Servicefahrer ist die ÝVisitenkarteÜ des Unternehmens. Die Ausbildung richtet sich vor allem an praktisch begabte junge Leute, die Freude am Umgang mit Menschen haben.«
Wolfgang Borchert, Geschäftsführer der Bofrost-Niederlassung in Porta Westfalica, nennt neben dem Fahren und Ausliefern als weitere Aufgaben unter anderem das regelmäßige Ergänzen der Warenbestände sowie das Warten und Pflegen der Geräte. Die Bewerber - vier Stellen sind bei Bofrost weiter unbesetzt -Êsollten mindestens einen Hauptschulabschluss besitzen und 18 Jahre alt sein. Gegebenenfalls hilft das Unternehmen auch beim Erwerb des Führerscheins.
Was wünscht sich ein Aubildungsleiter? »Dass sich die jungen Leute für ihren Beruf begeistern.«
Während ein oder zwei Tagen erhalten die Bewerber die Möglichkeit, einen Servicefahrer bei den Auslieferungen probeweise zu begleiten. Hat die Ausbildung begonnen, erwartet Borchert, dass die Jugendlichen etwa nach einem halben Jahr schon allein auf Auslieferungsfahrt gehen.
Das Gebiet, das Bofrost von Porta Westfalica aus beliefert, reicht von der Stadtgrenze Hannovers über weite Teile Ostwestfalens bis nach Bremen. Vor 38 Jahren gegründet, ist Boforst heute der größte Haustür-Lieferant für Tiefkühlartikel in Deutschland. Von den 50 Mitarbeitern in Porta Westfalica sind 33 Verkaufsfahrer. Bundesweit gibt es 116 solche Niederlassungen. Insgesamt ist Bofrost in zehn europäischen Ländern aktiv.
Servicefahrer, so Borchert, werden in Zukunft mehr denn je gebraucht. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung steige immer weiter. Die Kunden genießen es, sich zu Hause beliefern zu lassen - zumal sie so nicht an Öffnungszeiten gebunden sind. Bofrost liefert täglich von 8 bis 20 Uhr aus.

Artikel vom 16.07.2005