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Ergebnislose Suche nach Pannen-Ursache

»Discovery«-Start vermutlich im September

Cape Canaveral (dpa). Ingenieure und Mechaniker suchen am Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida intensiv nach der Ursache der technischen Panne, die den geplanten Shuttle-Start vereitelte.
Kommandantin Eileen Collins muss warten.

Die Weltraumbehörde NASA schloss einen Start an diesem Sonntag nicht aus, bezeichnete die Chancen aber als eher gering. Nicht auszuschließen ist, dass der erste Shuttle-Start nach dem Absturz der »Columbia«-Fähre vor zweieinhalb Jahren bis September warten muss.
»Wenn wir an ein paar Strippen ziehen und einen Wackelkontakt finden, könnte es bald wieder losgehen«, sagte der stellvertretende Manager des Shuttle-Programms, Wayne Hale. »Die Chancen stehen aber nicht sehr hoch.« Bei einem Test zweieinhalb Stunden vor dem geplanten Start hatte einer von vier Treibstoffsensoren eine falsche Messung angezeigt. Das könnte zur Katastrophe führen, weil die Sensoren dafür verantwortlich sind, die Triebwerke zu schließen, wenn zu wenig Treibstoff einschießt.
Unklar ist nach wie vor, ob das Problem in der Verkabelung liegt oder der Sensor selbst nicht funktioniert. Die Verkabelung kann im Triebwerk inspiziert werden. Das soll an der Startrampe in Angriff genommen werden. Der schon mit zwei Millionen Litern flüssigem Sauerstoff und Wasserstoff beladene Außentank ist deshalb bereits geleert worden. Wenn der Sensor selbst das Problem ist, müsste der Tank untersucht werden, was an der Rampe nicht möglich ist. Das Shuttle würde dann in den Hangar zurückgebracht, was den neuen Start mindestens zwei Wochen verzögern könnte.
Die sieben Astronauten mit Kommandantin Eileen Collins, die am Mittwoch schon in ihren Sitzen festgeschnallt waren, als die Entscheidung zum Startabbruch kam, nutzten die Zeit für weitere Trainingsstunden. Seite 4: Leitartikel

Artikel vom 16.07.2005