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Kaiser-Gala: Johannsmann sagt adé

Weggefährten loben »anständigen Mann« mit »majestätischer Haltung«

Von Annemarie Bluhm-Weinhold und Laura-Lena Förster
Steinhagen (WB). Warum heißt der »Kaiser« eigentlich Kaiser? Eine Frage, auf die nicht einmal Moderatoren-Altmeister Hans Heinrich Isenbart, der Heinrich-Wilhelm Johannsmann nach eigenem Bekunden 100 Jahre kennt, eine Antwort weiß.

»Das hat sich irgendwann ergeben«, sagt der Reitsport-Experte. Vielleicht liegt es an seiner »majestätischen« Haltung gegenüber Vier- und Zweibeinern. »Heinrich-Wilhelm Johannsmann hat immer eine solide und klassische Arbeit geleistet. Ich wünsche ihm, dass seine Schüler dies nie vergessen«, so Hans Heinrich Isenbart. »Er hat diesen Abend heute verdient.«
Eines ist sicher: Glanzvoller könnte sein Abschied aus dem Spitzensport nicht sein. Mehr als 3000 Freunde und Fans feierten den »Kaiser« am Samstagabend mit einer großen Gala - einer riesigen Show. Die hatte wahrlich alles zu bieten, was den Pferdesport auszeichnet: olympiareife Dressur mit Monica Theodorescu, Isabell Werth, Hubertus Schmidt und Wolfram Wittig ebenso wie Vorführungen aus der Spanischen Hofreitschule und einer Quadrille im Damensattel. Eine gelungene Comedy-Show, ausgetragen auf dem Rücken eines Westfälischen Kaltblutes, gehörte dazu - und jeder Menge Fahrsport. Dem verlieh nicht nur der mehrfache Weltmeister Michael Freund im Landauer Glanz, sondern vor allem auch der Auftritt der Hengste des Landgestüts Warendorf, das der »Kaiser« mit Prosario, Potsdam und Gralshüter im Springsport stets so erfolgreich vertreten hat, dass ihn dafür am Samstagabend sogar NRW-Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg eine besondere Auszeichnung verlieh.
Die Gala war aber auch Gelegenheit für den »Kaiser«, Dank zu sagen. Etwa seinem Freund und Förderer Lutz Goessing und dessen Ehefrau Christa. »Die beiden haben mir, dem kleinen Jungen aus Hollen, diese Karriere überhaupt erst ermöglicht«, so Heinrich-Wilhelm Johannsmann.
Auch ein anderer Weggefährte ließ sich den Abend nicht entgehen und war voll des Lobes: Paul Schockemöhle. Nicht selbst im Sattel, dafür eifrig mit seinen Schützlingen aus Korea beschäftigt, fand der Trainer Zeit für »kaiserliche« Worte. »Er immer ein anständiger Mann gewesen. Was auch immer er in Zukunft macht, es wird erfolgreich sein.«

Artikel vom 18.07.2005