20.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Entschärfte Planken
Institut für Zweiradsicherheit fordert mehr Unterfahrschutz
Schutzplanken bieten den Autofahrern im Straßenverkehr Sicherheit. Für Motorradfahrer dagegen können sie zur tödlichen Falle werden.
Die Experten des Essener Instituts für Zweiradsicherheit (ifz) appellieren deshalb an die Straßenbaubehörden, Schutzsysteme an den Plankenpfosten zu warten oder nach Möglichkeit durch neue Systeme mit höherer Wirksamkeit zu ersetzen.
Die scharfkantigen Trägerpfosten der Leitplanken sorgen immer wieder für böse Verletzungen bei Zweiradfahrern. Stürzen diese, rutschen sie oftmals über die Straße und prallen mit voller Wucht gegen die Stahlträger.
Die schlimmsten Folgen dieses Aufpralls verhindern so genannte Schutzplankenprotektoren an den Trägerpfosten. Sie bestehen aus Styropor-Formteilen, die als dicker Mantel um die Pfosten gelegt werden. Sie finden an Strecken Verwendung, die besonders gerne von Motorradfahrern genutzt werden.
Neuere Systeme, die einen Anprall an die Pfosten nicht nur entschärfen, sondern verhindern, sind ebenfalls im Einsatz: Der Unterfahrschutz ist eine zusätzliche Schutzplanke, die unterhalb der Leitplanke knapp über dem Boden montiert wird und damit ein Unterrutschen verhindert.
Doch so lange die neuen Systeme nicht großflächig installiert sind, müssen die vielfach verwendeten Pfostenummantelungen regelmäßig gewartet werden, denn sie haben nur eine begrenzte Lebensdauer.
»Schutzplankenprotektoren unterliegen einem Verschleiß, dem nicht genügend Rechnung getragen wird«, bemängelt Matthias Haasper vom ifz. »Witterungseinflüsse und äußere Beschädigungen können die Schutzwirkung nachhaltig beeinträchtigen.« Pflegemaßnahmen am Straßenrand beispielsweise können ein vorzeitiges Aus für die rettenden Styropormäntel bedeuten. »Beim Schnitt von Gras und Büschen am Straßenrand wird so mancher Protektor durch den Mähbalken zerstört«, weiß Haasper. Kontroll- und Wartungsarbeiten sollten deshalb intensiviert werden.
Langfristig jedoch sollte es möglich sein, die anfälligen Systeme durch den besseren Unterfahrschutz zu ersetzen.
    www.ifz.de

Artikel vom 20.08.2005