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Auf dem Weg innere Ruhe finden

Zwei Bielefelder pilgern nach Santiago de Compostela


Bielefeld (mm). Hagen Brand (23) und Fabian Drosselmeier (22) sind unterwegs. In sechs Wochen wollen sie das spanische Santiago de Compostela erreicht haben, auf dem Jakobsweg, einem der ältesten Pilgerwege der Christenheit, der von Südwestfrankreich zu dem Wallfahrtsort führt.
Die jungen Männer haben sich intensiv vorbereitet. Karten studiert, Pilgerausweise besorgt, ein möglichst leichtes Gepäck geschnürt. Eine ältere Dame, das Trekking-Geschäft »Globetrotter« und der »Fototreff« am Hauptbahnhof haben ihnen mit Spenden unter die Arme gegriffen, um das Vorhaben finanzieren zu können.
Der Weg soll für Hagen Brand und Fabian Drosselmeier kein Abenteuer sein. Die beiden hoffen, ein wenig mehr über sich selbst zu erfahren, »innere Ruhe« zu finden. Sie sind zuversichtlich, dass sie Gleichgesinnte aus aller Herren Länder treffen werden, sich mit ihnen austauschen können. Übernachten wollen sie in Herbergen am Wegesrand. Für Verpflegung und Unterkunft haben sie ein Budget von zehn bis 15 Euro täglich angesetzt.
Von Bielefeld aus sind der Oberstufenschüler am Berufskolleg Bethel und der Schüler der Diakonschule Nazareth zunächst ins französische Baskenland getrampt zum Ausgangspunkt des Pilgerweges in Saint-Jean-Piedde-Port. Wenn sie in Santiago de Compostela angekommen sein werden, liegt eine Strecke von rund 800 Kilometern hinter ihnen. 20 bis 25 Kilometer wollen sie am Tag machen.
Ein Besuch bei den Mönchen in Taizé im vorigen Jahr hat Hagen Brand tief beeindruckt. Er fasste dort den Plan, sich auf den Pilgerweg zu machen. Sein Freund Fabian war sofort von der Idee begeistert und sagte, er werde dabei sein. Dass sie Strapazen zu erwarten hätten, war beiden klar. Die Herausforderung schreckte sie aber nicht zurück. Sie sind sicher, dass sie nur gewinnen können. Und meinen das nicht materiell.

Artikel vom 16.07.2005