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Kommentar
Pisa

Schulsystem auf Irrwegen


Deutsche Schüler erreichen im internationalen Vergleich allenfalls einen Platz im Mittelfeld. Daran hat sich seit der ersten Pisa-Studie im Jahr 2000 kaum etwas geändert. Dennoch ertönten gestern bei Vorstellung der nationalen Pisa-Ergebnisse allenthalben Jubeltöne.
Aus Bayern, weil die Schüler dort die bundesweit besten sind, auch wenn die Verkürzung der Schulzeit in der Sekundarstufe II noch nicht ausgewertet wurde.
Aus Bremen, weil die Schüler dort zwar immer noch die schlechtesten sind, aber immerhin etwas besser als noch vor drei Jahren.
Aus Nordrhein-Westfalen, weil die Schüler hier im Landesvergleich zwar schlecht abschneiden, die Ablösung der rot-grünen Landesregierung aber den Weg zum Besseren frei gemacht habe.
Die Kakophonie der Bildungspolitiker belegt: Die Alleinzuständigkeit der Länder für das deutsche Schulsystem muss abgeschafft werden. 16 Bundesländer bedeuten 16 Lehrpläne mit 16 Schul-Bürokratien und 16 ganz unterschiedlichen Wegen zum erhofften Bildungserfolg.
Dabei muss doch nur ein einziger Weg beschritten werden: der beste. Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen könnten dabei als Kompass dienen. Andreas Kolesch

Artikel vom 15.07.2005