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Zwei neue Spielerinnen im Visier

Tennis: TCB-Damen schaffen in »verrückter« Oberliga-Gruppe den Klassenerhalt

Von Franz Braun
Bielefeld (WB/fbr). »Mit den Damen zu arbeiten hat absolut Spaß gemacht und ich bedanke mich für das Vertrauen, das sie mir entgegen gebracht haben«, so das spontane erste Fazit vom neuen Tennis-Trainer der Damen-Formation des TC Brackwede, Dirk Kastrup. Natürlich war er auch mit dem sportlichen Ergebnis der Sommerrunde zufrieden. Mit dem dritten Oberligaplatz wurde das Saisonziel Klassenerhalt recht sicher und souverän realisiert.

Sie war eine verrückte Gruppe, die Staffel eins der Oberliga. Mit Ausnahme des souveränen Gruppensiegers TG Friederika Bochum (sechs Spiele und sechs Siege) lagen hatten die übrigen fünf Mannschaften auf Augenhöhe was das Leistungsvermögen betrifft. Die Abschlusstabelle ist ein Indiz hierfür: drei Mannschaften mit 3:3-Punkten auf den Plätzen zwei bis vier und ein weiteres Trio mit 2:4-Zählern auf den letzten drei Rängen der Siebener-Gruppe. Die Tagesform entschied über Sieg oder Niederlage, wenn sich diese sechs fast gleichwertigen Klubs gegenüberstanden.
So verloren die Brackweder recht unglücklich mit 4:5 das Heimspiel gegen TC Union Münster II, um eine Woche später mit 5:4 beim späteren Absteiger VfL Tennis Kamen zu gewinnen. Während sich diese beiden Vergleiche gegeneinander aufhoben, so war die Auftaktniederlage beim späteren Tabellenschlusslicht TG Gold-Weiß Gelsenkirchen unnötig wie ein Kropf. Beim fast 12 Stunden Match hatten die Gastgeberinnen bei zahlreichen nervigen Regenunterbrechungen das bessere Nervenkostüm und gewannen nach einem 3:3 Zwischenstand alle Doppel und somit auch das Match. »Wir waren damals noch nicht richtig wach«, erinnert sich Dirk Kastrup, der aufgrund seines Engagement als Spieler beim TuS Jöllenbeck nur drei Spiele seiner Damen coachen konnte. Ein Sieg im Auftaktmatch hätte den TCB-Mädels in der Endabrechnung statt des dritten den zweiten Rang beschert.
Mit der Theorie des verschlafenen Auftaktes liegt der Coach nicht so verkehrt, denn der Aufwärtstrend besonders in den letzten drei Saisonpartien war nicht zu übersehen. Höhepunkt war die 4:5-Niederlage gegen Gruppensieger TG Friederika Bochum am letzten Spieltag, als der Tabellenführer noch einmal richtig gefordert wurde. »Die Leistungsbereitschaft der Mannschaft war einfach erste Sahne«, lobte Trainer Kastrup seine Mädels.
Die Weichen für den Sommer 2006 wurden natürlich schon gestellt. »Es haben fast alle abgenickt«, beantwortet Kastrup die Frage, wer auch im nächsten Jahr für den TCB aufschlagen wird. »Bis auf Simone Zettier werden nach meiner Auffassung alle Spieler weiter zur Verfügung stehen«, erklärt Kastrup. Er weiß aber auch, dass die unbesiegte Katrin Mocek auch bei einem anderen Klub auf der Wunschliste steht. »Bislang hatten wir für Katrin nicht die geeignete Trainingspartnerin, doch da Gaby Lencina mit Ehemann Daniel in Brackwede heimisch werden will, dürfte dies in der Zukunft auch kein Problem mehr sein«, hofft Kastrup.
Daniel Lencina unterstützt den TCB-Cheftrainer Dirk Kastrup, dessen Stundenkontigent als Coach voll ausgelastet ist, im nächsten Jahr bei seiner Arbeit (das WESTFALEN-BLATT berichtete). Das größere Problem dürfte wohl der künftige noch nicht bekannte Studienort von Katrin Mocek sein. Erst Ende Juli wird sie von der ZVS erfahren, wo sie ihr Studium im Herbst aufnehmen kann. Ihre Bereitschaft weiter aus Hamburg anzureisen, hat Steffi Hoch signalisiert. Auch die Nummer eins, Jolanta Twarowska, die im Herbst ein Studium an einem Tennis-College in den USA aufnimmt, will rechtzeitig zum Auftakt der Medenspiele 2006 zurück sein.
Doch neue Kräfte werden bei diesem schmalen Kader unbedingt vonnöten sein. »Mit zwei neuen Spielerinnen haben wir schon erste Kontakte geknüpft«, verriet Kastrup, der aber noch keine Namen nennen wollte. Es sollen aber Neuzugänge aus dem heimischen Raum sein. Aus den eigenen Reihen stehen Sarah Altenbernd und Hanna Hänel zur Verfügung. Zumindest sollen sie langsam her-angeführt werden.
n Die Bilanz, Jolanta Twarowska: 6 Spiele an Position eins, 3 Siege, 3 Niederlagen. Gabriele Lencina 6 Spiele an Pos. zwei, 3 Siege, 3 Niederlagen. Stefanie Hoch: 6 Spiele an Pos. drei, 3 Siege, 3 Niederlagen. Katrin Mocek: 6 Spiele an Pos. vier, 6 Siege, keine Niederlage. Simone Zettier: 4 Spiele an Pos. fünf, 1 Sieg, 3 Niederlagen. Vanessa Groß: 4 Spiele an Pos. sechs, 2 Siege, 2 Niederlage. 2 Spiele an Pos. fünf, 1 Sieg, 1 Niederlage. Gesamt: drei Siege, drei Niederlagen. Sarah Altenbernd: 1 Spiel an Pos. sechs; 1 Niederlage. Hanna Hänel: 1 Spiel an Pos. sechs, 1 Niederlage.

Artikel vom 15.07.2005