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Helm auf vor dem Endspurt: Jan Ullrich.

T-Mobile
steckt zurück

Neue Bescheidenheit

Montpellier (dpa). T-Mobile übt sich in neuer Bescheidenheit, die Stimmung ist beinahe auf dem Nullpunkt. Die Bilanz der bisherigen 13 Tour-Tage fällt trotz des Tagessieges durch Alexander Winokurow in Briancon ernüchternd aus.

Die Perspektive vor den Etappen durch die Pyrenäen macht nicht unbedingt Mut. »Es ist realistisch, um einen Podiumsplatz zu kämpfen«, sagte Teamchef Mario Kummer und dokumentierte mit seiner Aussage die geschrumpften Erwartungen. Die Atmosphäre beschrieb er jetzt so: »Im Allgemeinen haben wir gute Stimmung.«
»Wir haben Platz neun, zehn und zwölf - sicherlich hatten wir uns zum Tourstart ein bisschen mehr ausgerechnet«, umschrieb der zukünftige Manager Olaf Ludwig die Situation diplomatisch zurückhaltend. »Was soll ich darauf antworten?«, fragte der scheidende Mann an den Schalthebeln, Walter Godefroot, auf die Frage: »Gewinnt Jan Ullrich noch ein Mal die Tour de France?«
Lance Armstrong hat die Ullrich-Mannschaft auf seiner Abschieds-Tour auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Es sei wegen der Gegebenheiten »unrealistisch zu sagen: Wir greifen Armstrong an«, meinte Kummer, und Teamarzt Lothar Heinrich brachte den Unterschied zwischen dem Herausforderer und Champion auf den Punkt: »Jan hat nur wenig schwache Tage, im Vergleich zu Lance aber immer einen mehr«.
Der »Doc« sieht in den Pyrenäen die besten Chancen aus dem Mobile-Startrio um Winokurow, Ullrich und Klöden bei letzterem: Auf Grund seiner körperlichen Voraussetzungen - nur etwa 63 Kilogramm Körpergewicht bei einer Größe von 1,83 Meter -Ê hätte es der Lausitzer bei steilsten Anstiegen am leichtesten.

Artikel vom 16.07.2005