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Aufsteiger Delbrück
auch das fairste Team

Verbandsliga-Staffeltag: Die Gewalt nimmt zu


Bielefeld (WB). »Die Saison 2004/05 ist gut verlaufen. Alles hat hervorragend geklappt.« Dieser Kommentar zur abgelaufenen Spielzeit von Hans-Dieter Schnippe, Staffelleiter der Fußball-Verbandsliga Staffel, kann auch auf den Staffeltag übertragen werden, der zügig abgewickelt wurde.
Zwar lockte die Funktionäre ein im Hintergrund aufgebautes Büffet, zunächst wurden sie von Schnippe aber mit Zahlen »gefüttert«. 23 (in der Vorsaison 27) Spielverlegungen, 38 (34) Rote Karten, 78 (57) Gelb-Rote Karten und 758 (783) Tore - das ist die nüchterne Bilanz einer Saison, die der Delbrücker SC gleich zwei Mal auf Platz eins abschloss. Denn mit nur zehn Punkten waren die Männer von Erfolgstrainer Roger Schmidt zugleich die fairsten der ganzen Staffel.
Die Steigerung bei der Ziehung des gelben und roten Kartons fand Schnippe schon nicht so gut. Dass die ausgesprochenen Ordnungsgelder von 1 024 auf 1 977 Euro deutlich anstiegen, noch viel weniger, »denn das bedeutet Arbeit für mich«, verließ den Staffelleiter der Humor deswegen trotzdem nicht.
Da wurde Horst Buchterkirche, der Vorsitzende der Verbandsspruchkammer (VSK), schon etwas ernster. 14 Verfahren wegen unterschiedlicher Vergehen hatte die VSK zu verhandeln. Bedenklich stimmte Buchterkirche die im Gesamtverband ansteigenden VSK-Sitzungen wegen Tätlichkeiten. »Die Gewaltbereitschaft hat zugenommen. Ich appelliere daher an die Trainer auf ihre Spieler einzuwirken, dass dies aufhört«, mahnte der VSK-Vorsitzende.
Hans-Georg Günther, Mitglied des Verbandsschiedsrichterausschuss, sorgte für kollektives Aufatmen, als er den Vereinen mitteilte, dass die während des Confederations-Cups erprobte Abseitsregelung in dieser Saison (noch) nicht zur Anwendung kommt.
Gekommen waren bis auf eine Ausnahme auch immer die angesetzten Schiedsrichtergespanne, die pro Spiel im Schnitt 126 Euro »kosteten«.
Nach dem Abstieg des TuS Dornberg in die Landesliga wird der Fußballkreis Bielefeld in der kommenden Saison (zunächst) nicht mehr in der Verbandsliga vertreten sein.

Artikel vom 15.07.2005