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»Einen Haufen Daten« zusammengetragen

Die Jobs der Professoren (29): Friederike Schmid von der Fakultät für Physik


Bielefeld (sas). Friederike Schmid war eine schnelle Studentin: Schon nach neuneinhalb Semestern hatte die Professorin für Theoretische Physik ihr Studium in Heidelberg und München abgeschlossen. Gejobbt hat sie dennoch nebenher.
»Zuerst habe ich direkt nach dem Studium bei der Firma Bayer gearbeitet«, erzählt sie. Ihre Aufgabe bestand darin, kleine Programme zu schreiben und »einen Haufen Daten, zumeist Personalnummern«, in einen Computer einzugeben. Daneben hat sie Software-Kurse betreut: »Dabei ging es aber eher darum, die Versorgung mit Getränken und ähnlichem sicherzustellen«, lacht Friederike Schmid, die seit 2000 an der Uni Bielefeld ist. Und sie nutzte die Gelegenheit, an den Kursen teilzunehmen. »Ein Job im klassischen Sinne war das nicht: Es ging eher darum, dass das Unternehmen den Studenten die Gelegenheit geben wollte, den Betrieb kennenzulernen.« Immerhin: genügte der Verdienst, um den Führerschein zu bezahlen. »Und ich habe fürchterlich viele Stunden gebraucht, weil ich damals Schwierigkeiten hatte, schnell zu fahren«, erzählt die Physikerin lachend. Als sehr junge Studentin hatte sie dann schon erste Jobs an der Uni: Weil sie ihr Vordiplom nach dem dritten Semester abgelegt hatte, wurde sie bereits im vierten Semester Tutorin - an der Heidelberger Mathematikfakultät. »Es ging um Übungen zur Vorlesung in Linearer Algebra«, erinnert sie sich. Gelassen ging sie diesen Job nicht an: »Die Jungs waren alle älter als ich«, erzählt sie. Und vor der ersten Stunde sei sie nervöser gewesen als vor ihren Prüfungen. »Aber wenn man den Stoff beherrschte und gut vorbereitet war, war das kein Problem.« Außerdem, ergänzt sie, seien die Physiker keine Chauvis.

Artikel vom 22.07.2005