»Streetmed«: Praxis auf Rädern hat einen zentralen Standort in Bethel
Von Jürgen Rahe (Text und Foto) Gadderbaum (WB). »Die Zahl der Menschen, die in Not geraten, nimmt nicht gerade ab. Deshalb ist die ÝPraxis auf RädernÜ eine so wichtige Einrichtung.« Das sagt die praktische Ärztin Barbara Kroll, die mit ihrem »Streetmed«-Gefährt regelmäßig auf Achse ist.
»Streetmed« - Aufsuchende Gesundheitsfürsorge - ist ein seit fast zehn Jahren bestehender Service des Sozialdienstes im Stiftungsbereich Integrationshilfen der von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel. Zentrale Anlaufstelle des Sozialdienstes ist der Herbergsweg 10 in Bethel. Das Hilfeangebot wird über die Abrechnung mit Krankenkassen, über einen städtischen Zuschuss und über Spenden finanziert. Vor diesem Hintergrund ist Barbara Kroll froh und dankbar, dass der Einrichtung jetzt ein Geldbetrag von 1600 Euro zugute kommt. Das Geld ist der Erlös des jüngst zum elften Mal durchgeführten Hermannstraßenfestes. Die Feier wurde von Anwohnern der Straße sowie der Hoffnungskirche, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde gemeinsam gestaltet. Pastor Christoph Schuler: »Seit fünf Jahren unterstützen wir das Betheler Projekt. Diesmal haben wir das Fest unter das Motto ÝVIPÜ gestellt. Was soviel bedeuten soll, dass jeder Mensch auf unserer Welt wichtig ist.« Die Schecküberreichung fand im Beisein von Sozialdienstleiterin Karin Kammerer, Gemeindeleiter Erich Haubeck und Anwohnerin Marlene Schrammen statt. Und so funktioniert der Hilfsservice: Von Montag bis Freitag (sowie nach Vereinbarung) ist das »Streetmed«-Fahrzeug im Einsatz. Die Zeiten sind sowohl in Bethel beim Sozialdienst (Tel.: 144-54 00) als auch bei Ärztin Barbara Kroll (Tel.: 144-54 20) zu erfahren. Die Ärztin sucht wohnungslose Menschen im Stadtgebiet Bielefeld auf und bietet medizinische Hilfe an. Barbara Kroll: »Wohnungslose Menschen leiden häufig unter somatischen und psychischen Beeinträchtigungen. Sie finden oft nicht von sich aus den Weg in die medizinische Regelversorgung.« »Streetmed« sucht Menschen dort auf, wo sie sich in aller Regel aufhalten: in Beratungsstellen, Tagesaufenthalten, Notunterkünften und eben auf der Straße. Barbara Kroll hilft konkret bei akuten medizinischen Problemen, sie berät in Hygiene- und Ernährungsfragen und vermittelt zu Fachärzten und in Krankenhäuser. Darüber hinaus vermittelt sie bei Bedarf zu anderen nicht-medizinischen Hilfeangeboten.
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