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Verkehrschaos in Quelle hat sich entspannt

Autofahrer akzeptieren Umleitungsempfehlungen - Lage für Geschäfte weiter schwierig

Von Markus Poch
(Text und Fotos)
Quelle (WB). Nach dem Verkehrschaos vom Wochenbeginn, als ein scheinbar endloser Lkw-Stau aus Richtung Osnabrück Quelles Straßen blockierte, hat sich die Lage im Ortskern inzwischen deutlich entspannt.

»Scheinbar nehmen Lkw- und Pkw-Fahrer unsere Warnungen über die Medien und die dazu gehörigen Umleitungsempfehlungen jetzt ernst«, freut sich Hans Martin, stellvertretender Verkehrsamtsleiter. In der Tat ist es auf der Carl-Severing-Straße wieder ruhiger geworden; manchmal sogar dramatisch viel ruhiger als an normalen Tagen vor dem Start der Bauarbeiten an der Kreuzung »Café Sport«. Das wiederum ärgert dieselben Geschäftsleute, die noch vor drei Tagen über die Lkw-Lawine geklagt hatten. »Scheinbar haben unsere Kunden es am Montag mit der Angst zu tun bekommen und trauen sich jetzt nicht mehr zu uns raus«, mutmaßt Schuhhändler Christoph Hellweg. »Einige rufen hier auch an, um sich nach der Verkehrslage zu erkundigen. Denen und allen anderen aus der Umgebung kann ich nur sagen: Leute, kommt alle her und kauft bei uns ein. Die Straßen sind frei. Der Stau ist weg!«
Auf mehr Zuspruch hofft auch Uwe Rohregger von der Eisdiele und Pizzeria Molteni. Er hatte wegen der Umleitung mit einem Zuwachs an Lauf- bzw. Fahrkundschaft gerechnet und als Lockmittel ein improvisiertes Werbeschild aufgehängt, Aufschrift: »Achtung: Hier letztes Eis vor der Baustelle!« - »Ich weiß auch nicht, was hier los ist«, rätselt der 34-jährige Eismann. »Die Carl-Severing-Straße wirkt phasenweise wie ausgestorben, als ob man uns vergessen hätte.«
Imbissbudenchef Helmut Heissner kann weder jubeln noch klagen: »In den Sommerferien ist das Geschäft sowieso sehr unterschiedlich«, sagt er. »Manchmal kauft keiner Pommes, weil es zu heiß ist, manchmal kaufen alle Pommes, weil es so heiß ist. Aktuell verkaufe ich viel Cola an die Leute von der Baustelle.«
Beim Verkehrsamt ist man indes sehr zufrieden mit den Baumaßnahmen, »weil sich die Verkehrsströme so entwickeln, wie wir das erwartet haben«, erklärt Hans Martin. »Viel Verkehr fließt jetzt über "Peter auf`m Berge" oder über Steinhagen und Ummeln ab. Der erste Tag ist bekanntlich immer der schlimmste. Das war am Willy-Brandt-Platz auch schon so. Ich verspreche den Kaufleuten, dass wir, sobald es der Baustellenbetrieb ermöglicht, auch die Geradeausstrecken über die Kreuzung "Café Sport" wieder frei machen.«
Das allerdings wird noch zwei bis drei Wochen dauern, schätzt Peter Stork vom Ingenieurbüro »plan.b«. - »Die Leute hier schuften bei Bullenhitze manchmal bis 22 Uhr. Das finde ich sehr lobenswert«, sagt der 63-jährige Bauleiter. »Aber bestimmte Maßnahmen brauchen eben ihre Zeit. Nachdem am Dienstag die alte Teerdecke abgefräst wurde, laufen Mittwoch und Donnerstag kleinere, vorbereitende Arbeiten. Zum Beispiel müssen Straßengullis und Entwässerungsschächte umgebaut oder erneuert werden.«
Am Freitag, 15. Juli, sollen auf den vorbereiteten Flächen die Asphaltarbeiten beginnen, die sich bis Ende des Monats hinziehen können. Anschließend stehen die Flächen zur Bearbeitung an, die augenblicklich noch für den Straßenverkehr frei gegeben sind.

Artikel vom 14.07.2005