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Werthers älteste Bürgerin ist geistig sehr fit

Anna Pohlmann wird heute 101 Jahre alt - Zwölffache Urgroßmutter in lebendiger Familie

Werther (SKü). Werthers älteste Bürgerin erfreut sich einer bewundernswerten geistigen Frische, wie sie vielleicht gerade durch das Leben in einerr großen Familie ermöglicht wird. Heute wird die zwölffache Urgroßmutter und sechsfache Großmutter 101 Jahre alt.

Wenn Anna Pohlmann in ihrem Zuhause an der Osningsstraße Besuch empfängt, dann kommt sie selbst ins Wohnzimmer. An Krücken zwar, aber sie ist beweglich. »Ich bin zufrieden und dankbar«, sagt die alte Dame. Und sie weiß genau, wem sie ihr langes Leben zu verdanken hat. Zu dem betet sie jeden Tag. Für sie ist Gottes Wort täglicher Begleiter. Und sie ist dankbar, im hohen Alter christliche Texte, aber auch eine Zeitung immer noch lesen zu können.
Anna Pohlmann, die ein arbeitsreiches Leben gelebt hat, ist stets eine fleißige Handarbeiterin gewesen. Enkel und Urenkel haben unzählige Strickwaren von ihr. »Die Schubladen sind voll«, lacht die Familie. Eine große Leidenschaft war auch das Sticken. Zuletzt wurde gar noch gehäkelt. Doch leider will die linke Hand nicht mehr so mitmachen. Anna Pohlmann liebt es, auf dem Hof draußen zu sitzen. Ansonsten ist ihr Lieblingsplatz in der Küche. Deshalb guckt sie auch kein TV. »Da sitze ich nicht so bequem.«
Aber in ihrem Leben hat sie es selten bequem gehabt. Auf dem elterlichen Hof in Peckeloh mit sechs Geschwistern aufgewachsen wurde Anna Uhlenbusch nach der Schulzeit Magd (heute würde man eher von Hauswirtschafterin sprechen) auf anderen Höfen. Für einige Jahre kehrte sie zurück, um ihre Eltern zu pflegen, bevor sie für weitere sieben Jahre bei einem Bauern wieder Magd wurde. Die Anerkennung ihrer Arbeit hat sie stets gefreut. 1932 heiratete sie Wilhelm Pohlmann, dem sie Sohn Heinrich und Tochter Marianne gebar. Die Abwesenheit ihres Mannes über lange sechs Jahre während der Kriegszeit ist für sie im Rückblick die schwierigste Zeit. Bis zu seinem Tod waren sie mehr als 60 Jahre verheiratet.
Trotz mancher Sorgen und Nöte hielt die Familie zusammen, wurden die Alten gepflegt und wurde füreinander gesorgt. Und an ihrem Geburtstag freut sich die Jubilarin am meisten, dass die ganze Familie beisammen ist.

Artikel vom 14.07.2005