Von Caroline Carls und Bernhard Pierel (Fotos) Schildesche/Gadderbaum/Sieker (WB). In Bielefeld werden auch diesen Sommer zahlreiche abwechselungsreiche Ferienaktionen für Kinder verschiedener Altersgruppen angeboten. Ob Wasserspiele am Schlosshofbach, Übernachtungen im »Heuhotel« des Bauernhausmuseums oder Betriebsführungen in den Verkehrsbetrieben: Bielefeld hat einiges zu bieten!
23 Kinder tummeln sich in Gummistifeln und kurzen Hosen am und im Schlosshofbach am Meierteich. »Wir haben schon Wasserskorpione und Bachflohkrebse gesammelt«, erzählt der neunjährige Marvin, »und heute bauen wir Wasserräder.« Eine Woche lang von 9.30 Uhr bis 13.30 Uhr erkunden die Sechs- bis Zehnjährigen das nasse Element. Veranstaltet werden die »Wasserspiele am Schlosshofbach« von dem Naturkundemuseum Bielefeld. Die Betreuerinnen Anke Meier und Sabine Palm stellen das Bastelmaterial - etwa Korken, Joghurtbecher und Plastikschläuche - zur Verfügung und überlassen den Rest der Phantasie der Kinder. »Wir wollen, dass sie selbst experimentieren und sich in der Natur umschauen«, erklärt die Museumspädagogin Anke Meier. Und das machen die Kleinen auch: Neugierig laufen sie durch die Gegend, sammeln Stöcke und drehen die Steine im Wasser um. Dabei kommt der Spaß nicht zu kurz. Jeden Tag gibt es neben dem Basteln auch verschiedene Spiele. »Das Beste ist die Wasserrutsche«, erzählt Leon. Eine auf dem Boden liegende, drei Meter lange Plastikplane wird mit Wasser und Schmierseife zu einer Rutsche umfunktioniert. Die nächsten »Wasserspiele« finden vom 15. bis 19. August statt. Weitere Ferienangebote des Naturkundemuseums unter www.namu-ev.de. Im Bauernhaus-Museum (www. bielefelder-bauernhausmuseum. de) an der Dornfelder Strasse bemalen unterdessen zehn Kinder konzentriert ihre Tassen, die sie am Tag zuvor aus Ton geformt haben. Die Acht- bis Zehnjährigen sitzen auf vier Holzbänken, die vor ihrem »Heuhotel« stehen. »Einige haben wir heute morgen gar nicht mehr aus dem Heubett bekommen«, sagt die Museumspädagogin Lucie Deppe. Verständlich, denn am vorigen Abend haben die Kleinen viel erlebt: Nach einer Besichtigung des ältesten westfälischen Freilichtmuseums, wurde gespielt und getöpfert. Anschließend konnte sich jeder sein Heubett in einer alten Scheune bauen. »Ich habe neben dem beleuchteten Kuhfladen im Kuhstall geschlafen«, ruft der neunjährige Jannik. Auch die anderen Kinder sind fasziniert von der 22-stündigen Ferienaktion. Von 14 Uhr bis 12 Uhr des Folgetages können sie den ländlichen Alltag um 1850 hautnah erleben. »Die Idee zu der Aktion stammt ursprünglich von Kindern, die hier gerne einmal übernachten wollten«, erklärt Lucie Deppe. Noch zwei Mal in diesem Sommer (am 26. Juli und am 9. August) haben Kinder die Möglichkeit dazu. Aber nicht nur eine Nachtwanderung und ein Lagerfeuer stehen auf dem Programm, sondern auch das Brauen von Muckefuck, einem Kaffee-Ersatz, den die Menschen Anfang des 19. Jahrhunderts aus Mangel an richtigem Bohnenkaffee brauten. »Ich fand es super«, sagt Michael, der sich mit dem Heu einen kleinen Thron gebaut hatte und in der Nacht heruntergekullert war. Auch die moBiel GmbH hat ein Ferienangebot für Kinder: zwei Betriebshofführungen werden in diesem Sommer für interessierte Acht- bis Zwölfjährige angeboten. Die Kinder können sehen, wo die Stadtbusse und -bahnen geparkt, repariert und gewaschen werden. Die Fahrzeuge werden von innen und außen unter die Lupe genommen und erklärt. Das Highlight: Die Kinder dürfen selbst einmal das Lenkrad einer Stadtbahn halten. Die nächste Führung findet am 17. August in der Otto-Brenner-Strasse 242 statt. Anmeldung im moBielhaus unter Tel. 51-78 30.
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