16.07.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Familie »klotzt« beim
Innenausbau richtig ran

Die Neufelds nutzen Urlaub für Handwerksarbeiten

Senne (oh). Statt Bürosakko mit Schlips und Kragen sowie dazu passender Hose mit Bügelfalte trägt Heinrich Neufeld zurzeit einen bequemen Blaumann. Und auch Ehefrau Inge hat sich zur Urlaubszeit eher der »rustikalen Mode« zugewandt: alte Jeans und T-Shirt. Aus praktischen Gründen.

Denn Familie Neufeld nutzt den Urlaub beziehungsweise die Ferien, um in Eigenarbeit den Innenausbau ihres Hauses buchstäblich selbst in die Hand zu nehmen. Zu einem Großteil jedenfalls. Im neuen Senner Wohngebiet »Breipohls Hof« sind das Ehepaar und der 18-jährige Sohn Eduard jetzt täglich in ihrem künftigen Heim anzutreffen.
Nicht zum Probe-Wohnen, sondern zum tatkräftigen Zupacken. Nur Tochter Stephanie, gerade 15 Jahre jung geworden, ist nicht dabei. Sie macht Urtlaub mit einer Jugendgruppe im Ferienlager in Istrien und wird erst im zweiten Teil der Sommerferien ebenfalls mithelfen.
»Noch liegen wir im Zeitplan«, stellt Heinrich Neufeld drei Monate nach dem ersten Spatenstich und acht Wochen nach dem Richtfest zufrieden fest. Und Ehefrau Inge ergänzt: »Jetzt liegt es an uns. Wir dürfen mit dem Innenausbau nicht schlüren.« Spricht's und nimmt erneut das elektrische Schleifgerät zur Hand, um die Deckenfugen im Keller- und Wohnbereich sorgfältig glatt zu schleifen.
Derweil spachtelt Heinrich Neufeld noch letzte Fugen in den Decken und Wänden aus. Und auch Eduard ist fleißig bei der Arbeit. Fast fällt ihm inzwischen der rechte Arm ab. Denn der 18-Jährige hat die mühsame Aufgabe übernommen, von den frisch verputzten Wänden Staub und lose Putzreste abzufegen. Das muss sein, bevor sich Eltern und Sohn in den nächsten Tagen als »Maler-Kolonne« betätigen können und die Wände streichen.
Während Heinrich Neufeld nur zwei Urlaubswochen für die Eigenleistungen einsetzten kann - danach ist der Diplom-Ingenieur wieder an seinem Arbeitsplatz bei der MöllerGroup in Brackwede zu finden - gelten für Inge Neufeld die Schulferien. Die Krankenschwester, die eine halbe Stelle in der Albatrosschule in Senne hat und an Wochenenden in Gilead arbeitet, will auch ohne ihren Mann kräftig weiter Hand auf der Baustelle anlegen.
»Ich werde dann im Keller, in den Bädern und der Küche die Fliesen verlegen«, erklärt sie resolut und ohne eine Spur von »Bauherren-Frust«. »Denn bei uns hat's in den ganzen Wochen noch keine großen Pannen und Probleme gegeben«, erklärt sie ihre gute Laune und Zufriedenheit über die geleistete Arbeit aller bisher in das Bauvorhaben eingebundenen Handwerker und Firmen.
Ein kleines Problem mit einem Rattenschwanz an Folgen gibt es allerdings doch beim Traumhaus der Neufelds »Im Maisfeld«: Das Dach ist drauf, Fenster und Terrassentüren sind eingebaut, nur die Haustür fehlt noch. »Eine Sonderanfertigung, die so nicht im Katalog steht und deshalb länger als geplant dauert.
»Nächste oder übernächste Woche soll die Tür endlich kommen und eingebaut werden«, sagt der Bauherr. Erst danach können die Handwerker Isolierung und Außenputz fertig stellen. So lange muss das Haus mit dem ungewöhnlichen Zeltdach eingerüstet bleiben. Und solange das Gerüst steht, können die Stadtwerke nicht mit den Hausanschlüssen beginnen.
»Bei euch geht's ja gar nicht voran« - diese Bemerkung haben die Neufelds in der jüngsten Vergangenheit öfter hören müssen. Zumal das Haus auf dem Nachbargrundstück, das Inge Neufelds Bruder Boris und Schwägerin Inga Thießen dort bauen, später begonnen wurde und inzwischen schon verklinkert ist und damit recht fertig wirkt.
»Das ist nicht wirklich so - wir sind im Innenausbau deutlich weiter«, meint die Bauherrin. »Und wenn erst die Haustür da ist, geht's auch bei uns außen wieder zügig voran.« Im übrigen steht der Terminplan: In der 37. Kalenderwoche - zwischen dem 12. und 16. September - soll die Küche eingebaut werden. »Und dann wollen wir auch langsam einziehen«, sagt Heinrich Neufeld.

Artikel vom 16.07.2005